Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Rache
Rache f \
1. Rache der letzten Bank = Unfug der klassenschlechtesten Schüler. Sie nehmen Rache am Lehrer, weil er sie auf die letzte Bank verwiesen hat. Schül 1960 ff.
\
2. die Rache des Kanalarbeiters = fiktiver Buchtitel. 1940 ff.
\
3. Rache des kleinen Mannes = Rache, die sich nicht offen vorwagt und sich kleinlicher Mittel bedient. Mann 48. 1900 ff.
\
4. schlappe Rache = kleinliche Rache eines Unterlegenen. Schlapp = energielos, schwächlich, kraftlos. 1910 ff.
\
5. vor Rache kochen = überaus rachgierig sein. Nachgeahmt der Redewendung »vor Wut kochen«. 1950 ff.
\
6. Rache ist süß = Rachenehmen ist ein Hochgenuß. Auch Redewendung, wenn einer ankündigt, daß er sich erkenntlich zeigen werde. 1870 ff.
\
7. Rache ist Blutwurst: scherzhafte Androhung der Vergeltung. Entstellung des Vorhergehenden, weil Blutwurst mit Zucker angemacht wird, oder Verkehrung von »Blutrache« ins Lustige. 1870 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Rache