Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Quatsch
Quatsch m \
1. unsinniges Geschwätz; Unsinn. Fußt wie » quatern« auf niederd »quat = schlecht, böse«. Bezieht sich ursprünglich auf die Binnenländern unverständliche Sprache der Niederdeutschen, dann auch auf den unverständlichen Inhalt der Rede. Spätestens seit 1800.
\
2. Dreck, Schmutz, Kot; breiige Masse. Lautmalend für das Geräusch, das entsteht, wenn man in weichfeuchter Masse watet. Seit dem 16. Jh.
\
3. Limonade. Gegen 1900 umgeformt aus engl »lemon's squash = Zitronenlimonade«. Vgl Quetsche 5.
\
4. Quatsch mit Anlauf = völliger Unsinn. Mit Anlauf springt man höher als aus dem Stand. Jug 1955 ff, Berlin.
\
5. Quatsch im Großformat = sehr großer Unsinn. 1960 ff.
\
6. Quatsch mit Sauce (Soße) = unsinniges Gerede. »Sauce« meint vielleicht die Senftunke: sie macht die Speise pikanter, aber nicht gehaltvoller. Kann auch von der Ankündigung auf der Speisekarte »Pudding mit Tunke« herrühren. Seit dem späten 19. Jh.
————
7. dicker Quatsch = großer Unsinn. 1930 ff.
\
8. gequirlter Quatsch = Unsinn; unsachliche Bemerkung. 1950 ff.
\
9. höherer Quatsch = törichte Meinung, mit höheren Gesichtspunkten verbrämt. 1950 ff.
\
10. wundervoller Quatsch = Unsinn in gefälliger Form. 1955 ff, jug , Berlin.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Quatsch