Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
putzen
putzen v \
1. tr = jn stoßen, prügeln. In volkstümlicher Auffassung ist das Prügeln im Grunde ein Reinigen und auch ein Tadeln: man will verbessern, säubern, in die gehörige schöne Ordnung bringen. Seit dem 15. Jh.
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2. tr = jn rügen. Vgl das Vorhergehende. 1700 ff.
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3. tr = alles aufessen. Man putzt die Schüssel. 1700 ff.
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4. tr = etw stehlen, entwenden. Analog zu » fegen 5« und » abstauben 2«. 1900 ff.
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5. tr = jm das Geld abnehmen (durch Diebstahl, Raub, Betrug o. ä.). 1900 f
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6. tr = jn übertreffen, besiegen, im Rennen überholen; jm (mit unfairen Mitteln) eine Niederlage bereiten. Weiterentwickelt aus der Bedeutung »aufessen, fressen« zum allgemeinen Sinn von »erledigen«. Vgl auch abservieren 3. Den gleichen Sinn ergibt die Vorstellung »etw vom Tisch wischen«. 1920 ff.
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7. das putzt = das hebt den vorteilhaften Eindruck, das Ansehen. Bezieht sich ursprünglich auf elegante Kleidung. Seit dem 19. Jh.
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8. refl = eine gute Ausrede finden. Putz I 5.
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1900 ff, rotw .
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9. refl = davongehen. Analog zu »sich aus dem Staub machen«. Österr 1900 ff.
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