Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pupille
Pupille f \
1. Pupille! = sieh mir in die Augen! Berlin 1950 ff.
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2. Pupille! = prost! Beim Zuprosten oder beim Anstoßen mit den Gläsern soll man einander in die Augen sehen. 1950 ff.
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3. geistige Pupille = Überlegung, Einsicht, Gedankengang, Vorstellung. Etwa soviel wie »geistiger Gesichtskreis«. 1910 ff.
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4. verlängerte Pupille = Brille, Fernglas. Berlin 1900 ff.
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5. zwei Pupillen voll = flüchtiges Hinsehen; Augenblick. 1910 ff.
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6. die Pupille bibbert = man wagt einen Blick auf Aufreizendes. ⇨ bibbern. 1950 ff.
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6 a. die Pupille auf Null drehen = sich schlafen legen. »Null« zeigt auf der Skala den Stillstand der Maschine an. Sold 1939 ff.
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6 b. die Pupille enthüllen = die Augen öffnen; aufwachen. 1975 ff.
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7. es gerät ihm (er kriegt es) in die falsche Pupille = er sieht es falsch; er faßt das Bild unrichtig auf. Nachahmung von »etw in die falsche ⇨ Kehle kriegen«.
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1950 ff.
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8. jm in die Pupille gucken = jm in die Augen sehen. 1950 ff.
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9. jn in der Pupille haben = sich jn genau merken; jn sofort wiedererkennen. 1920 ff.
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10. eine Pupille hinschmeißen = etw beobachten. Variante zur schriftsprachlichen Redewendung »auf etw ein Auge werfen«. 1900 ff.
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11. mit jm die Pupille kreuzen = mit jm Blicke tauschen; mit Blicken flirten. Vgl schriftsprachlich »die Blicke kreuzen sich«. 1950 ff.
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12. bedürftige Pupillen kriegen = lüstern blicken. 1950 ff.
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13. jn nicht mehr aus den Pupillen lassen = jn unablässig beobachten, überwachen. Umgangssprachliche Entsprechung zu »jn nicht mehr aus den Augen lassen«. 1950 ff.
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14. sich die Pupille putzen = sich die Augen reiben (waschen), damit man genauer sieht. Nach dem Muster von »die Brille putzen«. Berlin 1910 ff.
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15. eine Pupille riskieren = einen Blick wagen. 1920 ff.
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16. ich rotze dir auf die Pupille, dann siehst du drei Tage Farbfilm!: Drohrede unter Jugendlichen. Berlin 1955 ff.
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17. ihm bleibt die Pupille stehen = er blickt starr, höchst verwundert. 1950 ff.
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18. sich die Pupille verstauchen = schlecht Entzifferbares zu lesen versuchen. Von der Bänderzerrung scherzhaft übertragen. 1950 ff.
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19. die Pupillen wärmen = schlafen. Sold 1935 ff.
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20. eine Pupille auf etw werfen = sein Augenmerk auf etw richten. Analog zu hd »ein Auge auf etw werfen«. 1900 ff.
Pupille f \
1. Pupille! = sieh mir in die Augen! Berlin 1950 ff.
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2. Pupille! = prost! Beim Zuprosten oder beim Anstoßen mit den Gläsern soll man einander in die Augen sehen. 1950 ff.
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3. geistige Pupille = Überlegung, Einsicht, Gedankengang, Vorstellung. Etwa soviel wie »geistiger Gesichtskreis«. 1910 ff.
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4. verlängerte Pupille = Brille, Fernglas. Berlin 1900 ff.
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5. zwei Pupillen voll = flüchtiges Hinsehen; Augenblick. 1910 ff.
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6. die Pupille bibbert = man wagt einen Blick auf Aufreizendes. ⇨ bibbern. 1950 ff.
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6 a. die Pupille auf Null drehen = sich schlafen legen. »Null« zeigt auf der Skala den Stillstand der Maschine an. Sold 1939 ff.
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6 b. die Pupille enthüllen = die Augen öffnen; aufwachen. 1975 ff.
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7. es gerät ihm (er kriegt es) in die falsche Pupille = er sieht es falsch; er faßt das Bild unrichtig auf. Nachahmung von »etw in die falsche ⇨ Kehle kriegen«.
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1950 ff.
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8. jm in die Pupille gucken = jm in die Augen sehen. 1950 ff.
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9. jn in der Pupille haben = sich jn genau merken; jn sofort wiedererkennen. 1920 ff.
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10. eine Pupille hinschmeißen = etw beobachten. Variante zur schriftsprachlichen Redewendung »auf etw ein Auge werfen«. 1900 ff.
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11. mit jm die Pupille kreuzen = mit jm Blicke tauschen; mit Blicken flirten. Vgl schriftsprachlich »die Blicke kreuzen sich«. 1950 ff.
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12. bedürftige Pupillen kriegen = lüstern blicken. 1950 ff.
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13. jn nicht mehr aus den Pupillen lassen = jn unablässig beobachten, überwachen. Umgangssprachliche Entsprechung zu »jn nicht mehr aus den Augen lassen«. 1950 ff.
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14. sich die Pupille putzen = sich die Augen reiben (waschen), damit man genauer sieht. Nach dem Muster von »die Brille putzen«. Berlin 1910 ff.
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15. eine Pupille riskieren = einen Blick wagen. 1920 ff.
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16. ich rotze dir auf die Pupille, dann siehst du drei Tage Farbfilm!: Drohrede unter Jugendlichen. Berlin 1955 ff.
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17. ihm bleibt die Pupille stehen = er blickt starr, höchst verwundert. 1950 ff.
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18. sich die Pupille verstauchen = schlecht Entzifferbares zu lesen versuchen. Von der Bänderzerrung scherzhaft übertragen. 1950 ff.
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19. die Pupillen wärmen = schlafen. Sold 1935 ff.
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20. eine Pupille auf etw werfen = sein Augenmerk auf etw richten. Analog zu hd »ein Auge auf etw werfen«. 1900 ff.