Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pulle
Pulle f \
1. Flasche. Stammt über niederd »pulle« aus lat »ampulla = kleine Flasche«. Seit dem frühen 18. Jh.
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2. Gashebel, -pedal. Geht zurück auf engl »pull = Griff, Schwengel«. Flieger- und Kraftfahrerspr. seit 1914.
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3. Versager. Analog zu »⇨ Hascher 1«. 1920 ff.
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4. Feigling. Er ist militärisch oder kameradschaftlich ein Versager. 1920 ff, sold .
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5. Elektronenröhre. Sie ist flaschenförmig. Rundfunk- und Fernsehtechnikerspr. 1950 ff.
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6. Mikrofon. 1960 ff.
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7. dicke Pulle = Sektflasche; Sekt. Kellnerspr. 1960 ff.
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7 a. lahme Pulle = langweiliger Mensch. ⇨ Pulle 3. Jug 1960 ff.
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8. schnelle Pulle = a) Schnapsflasche, die reihum von Hand zu Hand geht und rasch geleert ist. 1914 ff. – b) Flasche mit hochprozentigem Inhalt. Die Wirkung des Inhalts zeigt sich schnell. 1920 ff. – c) schnell wirkendes Doping; Rauschgiftdroge; Flasche Sekt für Rennpferde. Sportl 1920 ff.
————
9. volle Pulle = a) Vollgas; Höchstgeschwindigkeit. ⇨ Pulle 2. 1914 ff. – b) größte Leistungskraft. Sportl 1920 (?)ff. – c) größte Lautstärke. 1960 ff.
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10. mit voller Pulle = mit frischer Kraft; draufgängerisch. 1950 ff.
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11. Pulle drin bis zum Stehkragen = Vollgas. Fliegerspr. 1935 ff.
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12. mit voller Pulle arbeiten = Leistungssport treiben. Sportl 1950 ff.
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13. Pullen in den Keller bringen = harnen. Hehlausdruck. 1960 ff.
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14. auf volle Pulle drehen = zu lautem, schnellem Musizieren übergehen. ⇨ Pulle 9 c. Halbw 1960 ff.
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14 a. halbe Pulle fahren = mit halber Geschwindigkeit fahren. 1920 ff.
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15. volle Pulle fahren (geben) = mit höchster Geschwindigkeit fahren. ⇨ Pulle 9 a. Kraftfahrerspr. 1920 ff.
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16. volle Pulle laufen = Höchstgeschwindigkeit entwickeln. Marinespr 1939 ff.
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17. Pulle machen = die Fahrgeschwindigkeit erhöhen. Unter Radrennsportlern gebräuchlich. 1920 ff.
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18. jetzt platzt die Pulle = jetzt ist die Geduld zu Ende; jetzt wird energisch eingegriffen. Hängt wohl mit der platzenden Sektflasche zusammen. 1920 ff.
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19. die Pulle reinhauen = die Fahrgeschwindigkeit erhöhen. ⇨ Pulle 2. Kraftfahrerspr. und halbw 1950 ff.
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20. die Pulle reinschieben = a) den Gashebel des Flugzeugs einschieben; Vollgas geben. ⇨ Pulle 2. Fliegerspr. 1935 ff. – b) den Dampfhebel der Lokomotive nach unten drücken. 1950 ff.
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21. die Pulle bis zum Stehkragen (bis ins Herz) reinschieben = Vollgas geben. ⇨ Pulle 11. Sold 1935 ff.
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22. auf volle Pulle schalten = sich mit aller Kraft einsetzen. Sportl 1950 ff.
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22 a. aus der vollen Pulle schlucken = sehr gut verdienen. 1970 ff.
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23. volle Pulle spielen = a) Tatmenschenrollen spielen. Theaterspr. 1950 ff. – b) Angriffsfußball spielen. ⇨ Pulle 9 b. Sportl 1970 ff.
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24. zu lange die Pulle getrunken haben = kindisch sein. Pulle = Trinkflasche des Säuglings. 1900 ff.
Pulle f \
1. Flasche. Stammt über niederd »pulle« aus lat »ampulla = kleine Flasche«. Seit dem frühen 18. Jh.
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2. Gashebel, -pedal. Geht zurück auf engl »pull = Griff, Schwengel«. Flieger- und Kraftfahrerspr. seit 1914.
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3. Versager. Analog zu »⇨ Hascher 1«. 1920 ff.
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4. Feigling. Er ist militärisch oder kameradschaftlich ein Versager. 1920 ff, sold .
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5. Elektronenröhre. Sie ist flaschenförmig. Rundfunk- und Fernsehtechnikerspr. 1950 ff.
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6. Mikrofon. 1960 ff.
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7. dicke Pulle = Sektflasche; Sekt. Kellnerspr. 1960 ff.
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7 a. lahme Pulle = langweiliger Mensch. ⇨ Pulle 3. Jug 1960 ff.
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8. schnelle Pulle = a) Schnapsflasche, die reihum von Hand zu Hand geht und rasch geleert ist. 1914 ff. – b) Flasche mit hochprozentigem Inhalt. Die Wirkung des Inhalts zeigt sich schnell. 1920 ff. – c) schnell wirkendes Doping; Rauschgiftdroge; Flasche Sekt für Rennpferde. Sportl 1920 ff.
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9. volle Pulle = a) Vollgas; Höchstgeschwindigkeit. ⇨ Pulle 2. 1914 ff. – b) größte Leistungskraft. Sportl 1920 (?)ff. – c) größte Lautstärke. 1960 ff.
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10. mit voller Pulle = mit frischer Kraft; draufgängerisch. 1950 ff.
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11. Pulle drin bis zum Stehkragen = Vollgas. Fliegerspr. 1935 ff.
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12. mit voller Pulle arbeiten = Leistungssport treiben. Sportl 1950 ff.
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13. Pullen in den Keller bringen = harnen. Hehlausdruck. 1960 ff.
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14. auf volle Pulle drehen = zu lautem, schnellem Musizieren übergehen. ⇨ Pulle 9 c. Halbw 1960 ff.
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14 a. halbe Pulle fahren = mit halber Geschwindigkeit fahren. 1920 ff.
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15. volle Pulle fahren (geben) = mit höchster Geschwindigkeit fahren. ⇨ Pulle 9 a. Kraftfahrerspr. 1920 ff.
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16. volle Pulle laufen = Höchstgeschwindigkeit entwickeln. Marinespr 1939 ff.
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17. Pulle machen = die Fahrgeschwindigkeit erhöhen. Unter Radrennsportlern gebräuchlich. 1920 ff.
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18. jetzt platzt die Pulle = jetzt ist die Geduld zu Ende; jetzt wird energisch eingegriffen. Hängt wohl mit der platzenden Sektflasche zusammen. 1920 ff.
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19. die Pulle reinhauen = die Fahrgeschwindigkeit erhöhen. ⇨ Pulle 2. Kraftfahrerspr. und halbw 1950 ff.
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20. die Pulle reinschieben = a) den Gashebel des Flugzeugs einschieben; Vollgas geben. ⇨ Pulle 2. Fliegerspr. 1935 ff. – b) den Dampfhebel der Lokomotive nach unten drücken. 1950 ff.
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21. die Pulle bis zum Stehkragen (bis ins Herz) reinschieben = Vollgas geben. ⇨ Pulle 11. Sold 1935 ff.
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22. auf volle Pulle schalten = sich mit aller Kraft einsetzen. Sportl 1950 ff.
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22 a. aus der vollen Pulle schlucken = sehr gut verdienen. 1970 ff.
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23. volle Pulle spielen = a) Tatmenschenrollen spielen. Theaterspr. 1950 ff. – b) Angriffsfußball spielen. ⇨ Pulle 9 b. Sportl 1970 ff.
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24. zu lange die Pulle getrunken haben = kindisch sein. Pulle = Trinkflasche des Säuglings. 1900 ff.