Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Primel
Primel f \
1. Taschenuhr. Herleitung unbekannt. Sold 1939 ff.
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2. unscheinbares, unerfahrenes junges Mädchen. Die Primel ist die erste Frühlingsblume, sie kommt reichlich vor und wird in der allgemeinen Gunst von den später blühenden Blumen verdrängt; daher soviel wie »erstes Liebchen«. Halbw 1920 ff.
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3. Schüler(in) der Unter-, Oberprima. Dem Blumennamen untergeschoben wegen des Anklangs an »Prima«. 1960 ff, schül .
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4. eingebildeter Mensch. Er leidet vielleicht an der Primelkrankheit: seine Allergie wird nicht ernstgenommen. 1920 ff.
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5. Niederlage beim Kartenspiel. Versteht sich nach dem Folgenden. Österr 1960 ff.
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6. eingehen wie eine Primel = a) unaufhaltsam verfallen; abmagern. Das Verblühen der Schlüsselblumen geht dem Menschen wohl besonders nahe, weil sie für ihn die ersten Frühlingsboten sind und ihr Verwelken nicht zu seiner hoffnungsfreudigen Frühlingsstimmung paßt. 1920 ff.- b) im Karten-, Schachspiel o.ä. verlieren. Österr 1960 ff.
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7. eingehen wie eine Primel ohne Wasser = verkümmern. Vgl das Vorhergehende. 1930 ff.
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8. da gehst du ein wie eine Primel!: Ausdruck der Verzweiflung, der Unerträglichkeit. 1920 ff.
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