Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Potemkinsche Dörfer
Po'temkinsche Dörfer pl \
(angebliche) Vorspiegelung von Ansehnlichkeit. Potemkin war ein russischer Fürst (1739-1791), der der Geliebten und Herrscherin, der Zarin Katharina II, Dörfer mit frisch angestrichenen Häusern vorführte, um ihr einen Beweis seiner erfolgreichen Verwaltung in den kürzlich eroberten südrussischen Gebieten zu liefern. Der Ausdruck, im Zusammenhang mit einer Besichtigungsreise im Jahre 1787 stehend, geht zurück auf eine Artikelreihe in der Zeitschrift »Minerva« in den Jahren 1797 bis 1799. Der anonyme Verfasser war G. A. W. von Helbig, sächsischer Gesandtschaftssekretär am Petersburger Hof (1787 bis 1796); seine Schilderungen wurden inzwischen als Irrtümer und Lügen entlarvt. 1850 ff.
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