Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Platz
Platz m \
1. Platz für den Landvogt! = macht Platz! tretet auseinander. Geht zurück auf Schillers »Wilhelm Tell«. Seit dem 19. Jh.
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1 a. Platz an der Sonne = aa) Gleichberechtigtsein mit anderen Nationen. 1897, Reichskanzler Fürst Bülow (vgl Büchmann, Geflügelte Worte). – bb) Wohlhabenheit; gesicherte Lebensstellung. 1900 ff. – cc) allgemeine Hochschätzung eines Künstlers. 1970 ff. – dd) Tabellenspitze. Sportl 1970 ff. – ee) Ort, an dem man seinen Urlaub verbringt. 1970 ff.
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2. einen Platz rauf !: anerkennende Erwiderung auf eine Äußerung. Aus dem Schulwesen übernommen: die bessere Leistung wird durch einen ranghöheren Sitzplatz belohnt. 1890 ff.
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3. den Platz drücken = seinen Sitzplatz beharrlich beibehalten. Man macht sich schwerer, um nicht weggedrückt zu werden. 1950 ff.
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4. jn vom Platz schießen = einer Sportmannschaft eine schwere Niederlage beibringen. »Platz« ist die Reihenfolge in der Bewertung. Sportl 1950 ff.
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5. laß es nur liegen, am Boden ist noch viel Platz: Redewendung, wenn einem ein Gegenstand auf den
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Boden fällt. 1920 ff.
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6. jn vom Platz stellen = a) jn degradieren. Der Sportsprache entlehnt: der unsportlich spielende Hand-, Fußballspieler wird vom Spielfeld verwiesen. 1960 ff. – b) jn verhaften. Rocker 1970 ff.
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7. jn auf die Plätze verweisen = jn überflügeln. Hergenommen vom Rennsport: wer hinter dem Sieger ins Ziel läuft, ist auf die Plätze verwiesen. 1955 ff.
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