Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pickel
Pickel m \
1. kleines Geschwür; Eiterbläschen. Verkleinerungsform zu mhd »pic = Stich«; soviel wie eine »pickende = juckende« Eiterpustel. 1700 ff.
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2. sehr kleinwüchsiger Mensch. Er ist bloß eine Beule hoch. 1900 ff.
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3. Polizeibeamter. Erinnerung an die ehemalige Pickelhaube. 1946 ff.
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4. Penis. Er gilt als Auswuchs. 1900 ff.
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5. Abzeichen des Oberschützen. Vergleichsweise als spitze Erhebung der Haut sieht man seinen Stern auf dem linken Oberärmel an. Sold 1939 ff.
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6. Offiziersstern. Sold 1930 ff bis heute.
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7. Leutnant. Er hat einen silbernen Stern auf der Schulterklappe. BSD 1960 ff.
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8. Pickel (Pickel zwischen den Schulterblättern) = Kopf. Er gilt als Auswuchs. Verkürzt aus » Intelligenzpickel«. BSD 1960 ff.
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9. Pickel mit Eichenlaub = Major. Er trägt eine silberne Eichenlaubverzierung unter dem Stern auf den Schulterstücken. BSD 1965 ff.
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10. Pickel am (auf dem) Hals = Kopf. Pickel 8. BSD 1960 ff.
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11. John Pickel und seine Mitesser = Mann mit vielen Hautunreinheiten. Lustige Personifizierung. Pickel 1. BSD 1965 ff.
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12. den (einen; seinen) Pickel ausdrücken = koitieren. Pickel 4. 1900 ff.
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13. jm einen Pickel ausdrücken = jds Übermut dämmen; jm eine Absicht vereiteln; jm die Lust zu etw nehmen. Die Eiterpustel als Sinnbild für schlechte Gewohnheiten oder Absichten. Sold 1935 ff.
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14. einen Pickel haben = a) dumm sein. Wo andere einen Kopf haben, hat er eine Eiterbeule. 1935 ff. – b) schwanger sein. Die Leibeswölbung wird als »kleines Geschwür« aufgefaßt. 1935 ff.
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15. einen in den Pickel hauen = sich betrinken. Pickel 8. BSD 1965 ff.
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16. Pickel schmeißen = Anker werfen. Pickel = Spitzhacke; ihr ähnelt der Anker. Bundesmarine 1965 ff.
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