Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pfropfen
Pfropfen (Proppen ) m \
1. untersetzter Mensch. 1700 ff.
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2. auf den Pfropfen kommen = a) nicht berücksichtigt werden. Versteht sich nach » Pfropfen 3«. Seit dem 19. Jh. – b) in Verlegenheit, Bedrängnis geraten. Pfropfen 7. Seit dem 19. Jh.
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3. am Pfropfen riechen (riechen müssen) = bei einer Verteilung leer ausgehen; in einer Erwartung sich täuschen. Das Kind darf am Pfropfen riechen, bekommt aber nichts vom Inhalt der Flasche. Seit dem 19. Jh.
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4. am Pfropfen gerochen haben = betrunken sein. Euphemismus oder bezogen auf einen, der nicht viel Alkohol vertragen kann.1900 ff.
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5. jn am Pfropfen riechen lassen = jn an etwas Angenehmem nicht beteiligen. Seit dem 19. Jh.
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6. nach dem Pfropfen schmecken = in sittlicher Hinsicht wenig taugen. Übertragen vom Wein, der nach dem Pfropfen schmeckt. 1910 ff.
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7. jn auf den Pfropfen setzen = jn in eine unangenehme Lage versetzen; jn in Verlegenheit bringen; jn im Stich lassen. Hergenommen vom Vorderlader, auf dessen Pulver man beim Laden einen Stopfen setzt; wer – bildlich gesprochen – auf diesem Stöpsel sitzt,
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kann jeden Augenblick in die Luft fliegen. 1840 ff.
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