Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pflaume
Pflaume f \
1. anzügliche, spöttische Bemerkung; iron Anspielung. pflaumen. 1870 ff.
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2. Ohrfeige, Nasenstüber. Seit dem 19. Jh.
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3. Beleidigung. Seit dem 19. Jh., stud .
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4. witziger Unterhalter. Er macht anzügliche Randbemerkungen. 1900 ff, jug .
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5. Versager, Dummer. Verkürzt aus » Matschpflaume«. 1890 ff.
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6. Schimpfwort allgemeiner Art. 1940 ff.
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7. Fußball. Wegen Formähnlichkeit mit der Eierpflaume. 1920 ff.
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8. Vulva. Wegen der Formähnlichkeit. Seit dem frühen 19. Jh.
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9. Geliebte; intime Freundin. Pars pro toto nach dem Vorhergehenden. 1850 ff.
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10. flatterhaftes, leichtlebiges Mädchen. 1950 ff.
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11. derber Mensch; großwüchsige, dicke Person. Von der Form der Eierpflaume übernommen. Seit dem 19. Jh.
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12. alte Pflaume = freundliche Anredeform. 1920 ff.
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13. faule Pflaume = Energieloser; Nichtskönner. Analog zu » Matschpflaume«. 1930 ff.
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14. grüne Pflaume = Landpolizeibeamter. Wegen der grünen Uniform. Nach 1945 aufgekommen.
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15. kalte Pflaume = Kornschnaps mit Himbeersirup. Berlin 1920 ff.
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16. madige Pflaume = nicht vertrauenswürdiger Mensch. Vgl »da ist der Wurm drin«. 1950 ff.
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17. reife Pflaume = heiratsfähiges Mädchen. Pflaume 8. 1850 ff.
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18. überreife Pflaume = a) Bemerkung, die schon längst fällig war. Pflaume 1. 1920 ff. – b) alte Jungfer. 1850 ff.
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19. unreife Pflaume = noch nicht heiratsfähiges Mädchen. Pflaume 8. 1870 ff.
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20. vermurkelte Pflaume = häßliche Frau. murkelig. 1900 ff.
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21. weiche Pflaume = energieloser Mensch. 1935 ff.
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22. eine Pflaume madig machen = eine Frau in Verruf bringen; der Frau Ehebruch vorwerfen. madig 3. 1925 ff.
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23. mit Pflaumen schmeißen = anzügliche Reden führen. Pflaume 1. 1870 ff.
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