Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pfennig
Pfennig m \
1. nicht für fünf (zwei) Pfennig = überhaupt nicht; nichts (er hat nicht für zwei Pfennig Verstand). Zwei oder fünf Pfennige stellen einen geringen Wert dar; daher geeignet zur Bedeutung einer verstärkten Verneinung. Seit dem 19. Jh.
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2. den Pfennig drücken, daß der Adler schreit = überaus geizig sein. 1950 ff.
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3. wenn man ihn sieht, fehlen einem 99 Pfennig an der Mark: Redewendung auf einen unsympathischen Menschen. Der Betreffende ist bloß einen Pfennig wert. 1900 ff.
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4. Pfennige haben = vermögend sein. Scherzhafte Wertminderung. Seit mhd Zeit.
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5. für keine 5 Pfennig Ahnung haben = überhaupt nichts wissen. Seit dem 19. Jh.
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6. den Pfennig plattdrücken = jede Ausgabe gewissenhaft bedenken; sparsam leben; geizig sein. 1920 ff.
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7. auf die Pfennige raussein = geldgierig sein (vor allem in bezug auf Pfennigbeträge). Seit dem 19. Jh.
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8. den Pfennig zweimal (dreimal) rumdrehen, ehe man ihn ausgibt = sehr sparsam, geizig sein; in be-
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scheidenen Verhältnissen leben. Seit dem 19. Jh.
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9. noch den Pfennig wechseln mögen = sehr geizig sein. 1950 ff.
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10. keinen Pfennig wert sein = nichts taugen. Seit dem 19. Jh.
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11. keinen müden Pfennig zahlen = nicht einen einzigen Pfennig beisteuern. Mark I 1. 1960 ff.
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