Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pelz
Pelz m \
1. Haut des Menschen; menschlicher Körper. Vom Tier auf den Menschen übertragen. Seit dem 18. Jh.
\
2. üppiger Haarwuchs. Seit dem späten 19. Jh.
\
3. weibliche Schamhaare. 1870 ff.
\
4. fauler Schüler. Verkürzt aus »Faulpelz«. 1950 ff.
\
5. Pelz aus der Retorte = Pelz aus Kunststoff-Fasern. Vgl Retorte 1. 1955 ff.
\
6. jm den Pelz ausklopfen = jn prügeln. 1800 ff.
\
7. jm eins auf den Pelz brennen = auf jn einen Schuß abgeben; jn durch einen Schuß verletzen. Der Jägersprache entlehnt. 1700 ff.
\
8. jm den Pelz fegen = jn prügeln. 1700 ff.
\
9. jm eins (einen) auf den Pelz geben = jn verprügeln. 1700 ff.
\
10. jm nicht vom Pelz gehen = jm keine Ruhe gönnen; jm durch Anhänglichkeit lästig fallen. Vgl Pelle 9. 1900 ff.
\
11. jn auf dem Pelz haben = mit jm belastet sein; für jn zu sorgen haben; von jm beaufsichtigt werden. Vgl Pelle 11. 1900 ff.
————
12. jm etw (jn) auf den Pelz hetzen = jn mit etw (durch jn) bedrängen. Übertragen vom Jagdhund, der auf das Wild gehetzt wird. Seit dem 19. Jh.
\
13. jm auf den Pelz kommen = jn verprügeln; jn bedrohen; auf jn eindringen. Seit dem 18. Jh.
\
14. etw auf den Pelz kriegen = a) Prügel erhalten. Seit dem 18. Jh. – b) beschossen werden. Sold in beiden Weltkriegen.
\
15. jn nicht vom Pelz kriegen = sich eines lästigen Menschen nicht erwehren können. Seit dem 19. Jh.
\
16. jm auf den Pelz rücken = a) jn bedrängen; auf jn eindringen. Vgl Pelle 14. 1800 ff. – b) sich jm nähern; an jn heranrücken. Seit dem 19. Jh.
\
17. den Pelz versaufen = nach der Beerdigung in einer Wirtschaft zechen. Analog zu »die Haut versaufen«. Seit dem 19. Jh.
\
18. jm den Pelz waschen = a) jn heftig zurechtweisen. Euphemismus seit 1500. – b) jm hohe Torverluste beibringen. Sportl 1970 ff.
\
19. wasch' mir den Pelz, aber mach' ihn (mich) nicht naß!: abweisende Aufforderung zu etwas Unmöglichem; Redewendung an einen, der mit untauglichen Mitteln ein Vorhaben beginnen will. Seit dem 16. Jh.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Pelz