Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pedal
Pe'dal n \
1. Bein, Fuß. Im 16. Jh. aus neulat »pedale« entlehnt und auf den Menschen übertragen, wahrscheinlich durch Studenten.
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2. Schulhausmeister. Aus »Pedell« umgemodelt. Schül 1930 ff.
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3. um die Pedale wird noch gekämpft = der Ausgang ist noch ungewiß. Geht zurück auf einen fingierten ital Wehrmachtbericht aus Afrika anläßlich der Eroberung eines englischen Fahrrads: »Sattel und Lenkstange befinden sich fest in unserer Hand. Um die Pedale wird noch gekämpft.« Verspottung der stark euphemistischen oder lügenhaften ital , später auch der dt Wehrmachtberichte. 1939 ff. Dieser Ulk machte bis in die Gegenwart Schule. Beweis: Der »Soldatenkurier« (Koblenz 1970, Nr. 3); Ägyptischer Frontbericht aus dem Sechs-Tage-Krieg: »Am Suez gelang es uns gestern, einen israelischen Radfahrer zum Absteigen zu zwingen. Das Vorderrad wurde am Boden zerstört. Mit dem Verlust des Hinterrades ist zu rechnen. Die Lenkstange befindet sich fest in unserer Hand. Um den Rahmen wird noch erbittert gekämpft.«
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4. die goldenen Pedale kriegen = sich erfolgreich ein-
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schmeicheln. Goldene Pedale sind die fiktive Auszeichnung für » Radfahrer«. Sold 1939 ff.
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5. aufs Pedal laatschen = heftig bremsen. laatschen. 1960 ff.
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6. sich für etw (jn) mächtig in die Pedale legen = sich für eine Sache oder Person nachdrücklich verwenden. Vom Radsport hergenommen: der Radler erhebt sich vom Sattel und verlagert sein Körpergewicht zusätzlich auf die Pedale, um kräftiger durchtreten zu können. 1925 ff.
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