Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Pech
Pech n \
1. Mißgeschick, Unglück. Hergenommen vom Vogel, der am Vogelpech des Vogelstellers hängenbleibt. Vereinzelt schon im 15. Jh. geläufig, häufiger seit dem 18. Jh.
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2. Pech am Arsch haben = den Besuch übergebührlich lange ausdehnen. Seit dem 19. Jh.
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3. Pech an den Fingern haben = a) ungern bezahlen. Der Betreffende kann die Finger wohl nicht voneinander lösen, um die Geldbörse zu ziehen oder die Münzen aufzuzählen. Seit dem 19. Jh. – b) diebisch sein. Die Gegenstände bleiben – ungewollt – an den Fingern kleben. Seit dem 19. Jh. – c) ungeschickt sein; zu handwerklicher Arbeit unbegabt sein. Seit dem 19. Jh.
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4. du hast wohl Pech in den Haaren?: Frage an einen Jungen, der beim Gruß die Mütze auf dem Kopf behält. Seit dem 19. Jh.
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5. Pech an den Händen haben = diebisch sein. Pech 3 b. Seit dem 19. Jh.
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6. Pech am Hintern haben = a) lange im Wirtshaus bleiben. Pech 2. Seit dem 19. Jh. – b) seine Stellung nicht aufgeben; seinen Posten nicht freimachen.
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1920 ff.
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7. Pech an der Hose haben (am Hosenboden haben) = das Weggehen vergessen. 1600 ff.
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8. jn ins Pech reiten = an jds Unglück schuld sein. Seit dem 19. Jh.
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9. wie Pech und Schwefel zusammenhalten = fest zusammenhalten. In volkstümlicher Darstellung stehen in der Hölle große Kessel voll Pech, in denen die bösen Menschen gesotten werden; auch herrscht dort ein pestilenzialischer Gestank, herrührend vom Teufel, der Schwefelgestank hinterläßt. Hieraus entwickelte sich im 19. Jh. der formelhafte Ausdruck »Pech und Schwefel« für engen Zusammenhalt. Vorausgegangen ist die folgende Redewendung.
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10. wie Pech und Teer zusammenhalten = unzertrennlich zueinanderstehen. 1700 ff.
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11. wie Pech und Schwefel zusammenkleben = einander treu sein. 1900 ff.
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