Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Patsche
Patsche f \
1. Werkzeug zum Schlagen (Fliegen-, Feuerpatsche). Schallnachahmender Natur. Seit dem 18. Jh.
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2. (breite, fleischige) Hand. Wegen des patschenden Klangs beim Handschlag. Den Kindern macht man das Handgeben beliebt, indem man ihnen erlaubt, kräftig in die Hand einzuschlagen. Seit dem 16. Jh.
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3. böswillig schwatzhafte Person; Schwätzerin, Verleumderin. patschen 4. Südd und westmitteld seit dem 18. Jh.
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4. Verlegenheit, Notlage. Analog zu » Dreck«, » Scheiße« u.a. Seit dem 17. Jh.
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5. jn in die Patsche bringen = jn in eine üble Lage versetzen. 1800 ff.
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6. jm aus der Patsche helfen = jm aus der Verlegenheit helfen. Spätestens seit 1800.
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7. in die Patsche kommen (geraten) = in üble Lage geraten. Seit dem 18. Jh.
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7 a. aus der Patsche kommen = sich aus mißlicher Lage befreien. Seit dem 19. Jh.
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8. jn aus der Patsche pauken = jm in bedrängter Lage aufhelfen. rauspauken. 1920 ff.
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9. jn aus der Patsche reißen = jn aus einer Notlage befreien. 1800 ff.
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10. jn in die Patsche reiten = jn in eine üble Lage bringen. 1800 ff.
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11. aus der Patsche sein = die Notlage überwunden haben. 1700 ff.
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12. in der Patsche sein (sitzen, stecken) = a) sich in bedrängter Lage befinden. 1600 ff. – b) eine Ohrfeige erhalten haben. Patsche 2. 1920 ff.
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13. bis zum Hals in der Patsche sitzen = in sehr arger Verlegenheit sein. 1920 ff.
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14. knietief in der Patsche sitzen = sich in sehr schlimmer Lage befinden. 1920 ff.
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15. jn aus der Patsche ziehen = jn aus einer bedrängten Lage befreien. 1800 ff.
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