Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Onkel
Onkel m \
1. gemütlicher, umgänglicher älterer Mann. Seit dem 18. Jh.
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2. Anrede des Kindes an einen Erwachsenen, der mit ihm nicht verwandt ist. Seit dem 19. Jh.
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3. Handelsvertreter; Fachmann (Arzneimittelonkel, Gewürzonkel; Holzonkel; Sprachonkel). Nach »⇨ Onkel 2« der Kindersprache entlehnt. Seit dem 19. Jh., kaufmannsspr.
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4. Betrogener. Meint eigentlich den geprellten Gutmütigen. 1790 ff, prost .
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5. Geliebter einer Verheirateten; Geliebter einer Witwe, die ihn wegen des Rentenanspruchs nicht heiratet. Vgl ⇨ Onkelehe. Kurz nach 1945 aufgekommen.
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6. Mann, der sich an Kindern vergeht. 1920 ff.
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7. Onkel Johannes = Penis. ⇨ Johannes. 1950 ff.
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8. Onkel Otto = Abort. Deutung der beiden nebeneinander stehenden Nullen auf der Aborttür. Vgl ⇨ Null- Null. 1950 ff, schül .
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9. böser Onkel = Mann, der Kindern sich in unsittlicher Absicht nähert. 1920 ff.
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10. falscher Onkel = Mann, der Sittlichkeitsverbrechen an Kindern begeht. 1950 ff.
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11. gelber Onkel = Rohrstock. Verniedlichende Umschreibung im Munde der Lehrer und der Schüler. »Gelb« spielt auf die Bambus-Farbe an. Seit dem späten 19. Jh.
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12. grauer Onkel = Mann, der mit freundlicher Miene Kinder an sich lockt, um sich an ihnen zu vergehen. 1950 ff.
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13. großer Onkel = der dicke Zeh. Wahrscheinlich eingedeutscht aus franz »ongle = Fußnagel«. Etwa seit 1870, Berlin. Für das Aufkommen zur Zeit der franz Besetzung Berlins (1806 bis 1813) fehlt es noch an verläßlichen Buchungen.
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14. guter Onkel = Mann, der sich an Kindern sittlich vergeht. 1950 ff.
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15. süßer Onkel = Mann, der mit Süßigkeiten Kinder an sich lockt, um sich an ihnen zu vergreifen. 1950 ff.
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16. der Onkel aus Amerika ist da (auf Besuch da) = Besuch verhindert den Geschlechtsverkehr; die Frau menstruiert. Leitet sich her von beengten Wohnverhältnissen, weswegen der Besuch das Schlafzimmer der Eheleute teilen muß. 1920 ff. Vgl franz »l'oncle d'Amérique est venu«.
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17. über den (großen) Onkel gehen (laufen; die Füße überm großen Onkel haben) = mit einwärtsgerichteten Füßen gehen. ⇨ Onkel 13. 1870 ff.
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18. Onkel sein = ausgenutzt, übertölpelt werden. ⇨ Onkel 4. 1800 ff.
Onkel m \
1. gemütlicher, umgänglicher älterer Mann. Seit dem 18. Jh.
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2. Anrede des Kindes an einen Erwachsenen, der mit ihm nicht verwandt ist. Seit dem 19. Jh.
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3. Handelsvertreter; Fachmann (Arzneimittelonkel, Gewürzonkel; Holzonkel; Sprachonkel). Nach »⇨ Onkel 2« der Kindersprache entlehnt. Seit dem 19. Jh., kaufmannsspr.
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4. Betrogener. Meint eigentlich den geprellten Gutmütigen. 1790 ff, prost .
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5. Geliebter einer Verheirateten; Geliebter einer Witwe, die ihn wegen des Rentenanspruchs nicht heiratet. Vgl ⇨ Onkelehe. Kurz nach 1945 aufgekommen.
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6. Mann, der sich an Kindern vergeht. 1920 ff.
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7. Onkel Johannes = Penis. ⇨ Johannes. 1950 ff.
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8. Onkel Otto = Abort. Deutung der beiden nebeneinander stehenden Nullen auf der Aborttür. Vgl ⇨ Null- Null. 1950 ff, schül .
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9. böser Onkel = Mann, der Kindern sich in unsittlicher Absicht nähert. 1920 ff.
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10. falscher Onkel = Mann, der Sittlichkeitsverbrechen an Kindern begeht. 1950 ff.
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11. gelber Onkel = Rohrstock. Verniedlichende Umschreibung im Munde der Lehrer und der Schüler. »Gelb« spielt auf die Bambus-Farbe an. Seit dem späten 19. Jh.
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12. grauer Onkel = Mann, der mit freundlicher Miene Kinder an sich lockt, um sich an ihnen zu vergehen. 1950 ff.
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13. großer Onkel = der dicke Zeh. Wahrscheinlich eingedeutscht aus franz »ongle = Fußnagel«. Etwa seit 1870, Berlin. Für das Aufkommen zur Zeit der franz Besetzung Berlins (1806 bis 1813) fehlt es noch an verläßlichen Buchungen.
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14. guter Onkel = Mann, der sich an Kindern sittlich vergeht. 1950 ff.
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15. süßer Onkel = Mann, der mit Süßigkeiten Kinder an sich lockt, um sich an ihnen zu vergreifen. 1950 ff.
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16. der Onkel aus Amerika ist da (auf Besuch da) = Besuch verhindert den Geschlechtsverkehr; die Frau menstruiert. Leitet sich her von beengten Wohnverhältnissen, weswegen der Besuch das Schlafzimmer der Eheleute teilen muß. 1920 ff. Vgl franz »l'oncle d'Amérique est venu«.
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17. über den (großen) Onkel gehen (laufen; die Füße überm großen Onkel haben) = mit einwärtsgerichteten Füßen gehen. ⇨ Onkel 13. 1870 ff.
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18. Onkel sein = ausgenutzt, übertölpelt werden. ⇨ Onkel 4. 1800 ff.