Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Nuß
Nuß f \
1. Kopf, Schädel. Wegen der Formähnlichkeit. Die Nußschale ähnelt der Schädeldecke, und manche Nuß ist »taub«, wie der Kopf »doof« ist. 1800 ff.
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2. Nase. Zusammenhängend mit »⇨ nusseln«. 1870 ff.
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3. Hode. Wegen der Formähnlichkeit. 1800 ff.
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4. Vulva. Jägersprachlicher Ausdruck für das weibliche Geschlechtsteil bei allen zur niederen Jagd gehörigen Tieren. 1600 ff.
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5. Mädchen. Pars pro toto. Seit dem 19. Jh.
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6. langsamer Mensch; Versager. Verkürzt aus »taube ⇨ Nuß«. Seit dem 19. Jh.
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7. eigensinniger Mensch; Schimpfwort. 1800 ff.
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8. Faustschlag auf den Kopf; Schlag mit den Fingerknöcheln auf den Kopf. Die geballte Faust ähnelt der Nuß. Seit dem 16. Jh.
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9. Fußball. Schül 950 ff.
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10. bittere Nuß = schmerzliche, aber unvermeidliche Sache. Hergenommen von der nußähnlichen Bittermandel. 1850 ff.
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11. blöde Nuß = dummer Mann. 1900 ff.
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12. doofe Nuß = a) dummer, geistesbeschränkter Mensch. Soviel wie »taube (hohle) Nuß«. ⇨ doof. Die taube Nuß ist schon im 16. Jh. das Sinnbild der Hohlheit. Seit dem 19. Jh. – b) Schwerhöriger. 1900 ff.
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13. dumme Nuß = dummer Mensch. 1930 ff.
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14. freche Nuß = frecher Mensch. 1930 ff.
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15. gescherte (gscherte) Nuß = Schimpfwort. ⇨ geschert 1. Bayr 1900 ff.
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16. harte Nuß = a) schwierige Arbeit. 1500 ff. – b) Begriffsstutzigkeit. ⇨ Nuß 1. 1900 ff. – c) schwer umgänglicher Mensch. 1900 ff.
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17. muffige Nuß = Geistesbeschränktheit. Muffig = faulig riechend. 1910 ff.
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18. schwere Nuß = schwierige Aufgabe. Sportl 1950 ff.
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19. taube Nuß = a) Enttäuschung. 1900 ff. – b) Schwerhöriger. 1900 ff. – c) Dummer; Versager; Arbeitsscheuer; Wertlosigkeit. 1800 ff.
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20. eine schwere Nuß aufknacken = ein schweres Rätsel lösen; einer Schwierigkeit Herr werden. Seit dem
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19. Jh.
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21. in die Nüsse gehen = a) verloren gehen; sittlich sinken; sterben. Spielt an auf das Dickicht der Haselnußsträucher, in dem man leicht sich verirren kann. 1700 ff. – b) zur Liebsten gehen; vor der Ehe geschlechtlich verkehren. Hergenommen von heimlichem Geschlechtsverkehr im Haselnußdickicht. Wegen des reichen Vorkommens der Haselnuß wird sie zum Sinnbild der Fruchtbarkeit. Etwa seit dem 15./16. Jh.
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22. eine harte Nuß knacken (beißen) = eine schwierige Aufgabe lösen. 1500 ff.
Nuß f \
1. Kopf, Schädel. Wegen der Formähnlichkeit. Die Nußschale ähnelt der Schädeldecke, und manche Nuß ist »taub«, wie der Kopf »doof« ist. 1800 ff.
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2. Nase. Zusammenhängend mit »⇨ nusseln«. 1870 ff.
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3. Hode. Wegen der Formähnlichkeit. 1800 ff.
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4. Vulva. Jägersprachlicher Ausdruck für das weibliche Geschlechtsteil bei allen zur niederen Jagd gehörigen Tieren. 1600 ff.
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5. Mädchen. Pars pro toto. Seit dem 19. Jh.
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6. langsamer Mensch; Versager. Verkürzt aus »taube ⇨ Nuß«. Seit dem 19. Jh.
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7. eigensinniger Mensch; Schimpfwort. 1800 ff.
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8. Faustschlag auf den Kopf; Schlag mit den Fingerknöcheln auf den Kopf. Die geballte Faust ähnelt der Nuß. Seit dem 16. Jh.
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9. Fußball. Schül 950 ff.
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10. bittere Nuß = schmerzliche, aber unvermeidliche Sache. Hergenommen von der nußähnlichen Bittermandel. 1850 ff.
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11. blöde Nuß = dummer Mann. 1900 ff.
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12. doofe Nuß = a) dummer, geistesbeschränkter Mensch. Soviel wie »taube (hohle) Nuß«. ⇨ doof. Die taube Nuß ist schon im 16. Jh. das Sinnbild der Hohlheit. Seit dem 19. Jh. – b) Schwerhöriger. 1900 ff.
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13. dumme Nuß = dummer Mensch. 1930 ff.
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14. freche Nuß = frecher Mensch. 1930 ff.
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15. gescherte (gscherte) Nuß = Schimpfwort. ⇨ geschert 1. Bayr 1900 ff.
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16. harte Nuß = a) schwierige Arbeit. 1500 ff. – b) Begriffsstutzigkeit. ⇨ Nuß 1. 1900 ff. – c) schwer umgänglicher Mensch. 1900 ff.
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17. muffige Nuß = Geistesbeschränktheit. Muffig = faulig riechend. 1910 ff.
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18. schwere Nuß = schwierige Aufgabe. Sportl 1950 ff.
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19. taube Nuß = a) Enttäuschung. 1900 ff. – b) Schwerhöriger. 1900 ff. – c) Dummer; Versager; Arbeitsscheuer; Wertlosigkeit. 1800 ff.
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20. eine schwere Nuß aufknacken = ein schweres Rätsel lösen; einer Schwierigkeit Herr werden. Seit dem
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19. Jh.
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21. in die Nüsse gehen = a) verloren gehen; sittlich sinken; sterben. Spielt an auf das Dickicht der Haselnußsträucher, in dem man leicht sich verirren kann. 1700 ff. – b) zur Liebsten gehen; vor der Ehe geschlechtlich verkehren. Hergenommen von heimlichem Geschlechtsverkehr im Haselnußdickicht. Wegen des reichen Vorkommens der Haselnuß wird sie zum Sinnbild der Fruchtbarkeit. Etwa seit dem 15./16. Jh.
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22. eine harte Nuß knacken (beißen) = eine schwierige Aufgabe lösen. 1500 ff.