Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Nulpe
Nulpe f \
1. Tabakspfeife. Mit dem Schnuller hat sie vieles gemeinsam. Mitteld seit dem 19. Jh.
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2. Nase. Sie ähnelt dem Saugbeutel; analog zu Riechkolben. 1900 ff.
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3. dummer, energieloser, wunderlicher Mensch; Nichtskönner. In übertriebener Auffassung steht er geistig noch auf der Stufe des kleinen Kindes, das noch am Saugbeutel saugt. Wohl auch beeinflußt von »Null 1«. Im späten 19. Jh. im Sächs aufgekommen und vor allem in Berlin heimisch geworden.
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4. komische Nulpe = sonderbarer Mensch. 1900 ff.
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5. dastehen wie Nulpe = a) peinlich bloßgestellt sein. 1870 ff. – b) der Betrogene sein; Unrecht widerstandslos ertragen müssen. 1870 ff.
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6. Nulpe tun = den Schuldlosen, Ahnungslosen spielen; sich unwissend stellen. 1870 ff.
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