Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Natur
Natur f \
1. Gegend, Umgebung; Gelände. Etwa im Sinne von »freier Natur«. Seit dem 19. Jh.
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2. Geschlechtsorgan. Seit mhd Zeit.
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3. Spermaerguß. Seit mhd Zeit.
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4. die Natur bescheißen = im Freien koten. Bildhaft wörtlich verstandener Ausdruck. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. die Natur nicht dämmen können = a) die Hose von innen beschmutzen. Natur = Kotdrang. 1900 ff. – b) nicht schweigen können. Natur = Redezwang. 1950 ff.
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6. die Natur erleichtern = harnen. Natur = Harndrang. 1900 ff.
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7. die Natur flaggt grün = es wird Frühling. 1925 ff.
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8. seine Natur ist zu kurz (zu kurz geraten) = er ist kleinwüchsig. 1800 ff.
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9. die Natur juckt = a) man wird übermütig. jucken. 1950 ff. – b) die Lüsternheit regt sich. 1950 ff.
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10. Natur kneipen = durch Wald und Feld wandern; sich im Grünen erholen. Man »trinkt« die Natur in
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vollen Zügen. Wahrscheinlich von Studenten aufgebracht, etwa um 1820.
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11. die Natur kommt nicht = der Orgasmus stellt sich nicht ein. Natur 3. Seit dem 19. Jh.
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12. der Natur ihren Lauf lassen = a) harnen. 1910 ff. – b) ejakulieren. 1910 ff.
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13. die Natur veredeln = in freier Landschaft koten. Der Kot als Düngemittel. 1910 ff.
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