Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Nassauer
Nassauer m \
1. Schmarotzer; ungebetener Tischgenosse. Gegen 1830 in Berlin aufgekommen. Fußt wahrscheinlich auf »naß« in den beiden Bedeutungen »unentgeltlich« und »mittellos« und bezog sich anfangs auf den zahlungsunfähigen oder -unwilligen Prostituiertenkunden. Das Wort wurde aus Hehlgründen an »Nassau« angelehnt.
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2. Trinker. naß 1. 1870 ff.
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3. Student, der an Vorlesungen und Übungen teilnimmt, ohne Kolleggeld zu entrichten. Seit dem 19. Jh.
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4. Tanzgroschenpreller. Berlin seit dem späten 19. Jh.
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5. Platzregen; Regenschauer; Wasserspritzer, überkommende Gischt der See. Zusammengewachsen aus »naß« und »Schauer« im 19. Jh.
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