Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
naß
naß adj \
1. betrunken. Man ist innerlich naß. Alkohol gilt als »nasse Ware«. Seit dem 19. Jh.
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2. liederlich; mittellos; arm. Fußt auf jidd »nossen, naussen sein = schenken« und »naß = geschenkt; ohne Bezahlung; ohne Geld«. 1500 ff.
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3. verschlagen, listig, unaufrichtig; diebisch; schmarotzend. Das fehlende Geld beschafft man sich durch Dieberei, oder man rechnet mit Bezahlung durch andere. 1500 ff.
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4. liebesgierig. Anspielung auf Sekretion der Vagina wie auch des Penis bei geschlechtlicher Erregung. 1950 ff.
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5. für (per) naß = umsonst; unentgeltlich; mietfrei. Vgl ⇨ naß 2. Berührt sich in der Bedeutung mit der Tatsache, daß nach dem Dreißigjährigen Krieg in Berlin die ersten Mieter in einem neugebauten Haus »für naß« wohnten, d. h. in den ersten sechs Monaten hatten sie keine Miete zu zahlen (vgl ⇨ Trockenwohner). 1830 ff.
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6. für naß und nichts = unentgeltlich; vergeblich. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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7. auf naß einsteigen = es sich auf Kosten anderer gutsein lassen; schmarotzen. 1950 ff.
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8. naß essen = trinken. Alkohol als flüssiges Nahrungsmittel. 1900 ff.
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9. naß futtern = beim Essen Alkohol trinken. Übernommen aus der Viehzucht, wo man neben der Trockenfütterung auch die nasse Fütterung kennt. 1900 ff.
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10. jn naß machen = a) jn anzeigen. Mildere Variante zu »⇨ anscheißen«. 1950 ff, prost . – b) den Gegner mit List ausspielen; den Gegner überlegen besiegen. Vgl ⇨ anpinkeln 7. Sportl 1950 ff.
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11. etw naß machen = eine neue Wohnung, eine Beförderung, eine bestandene Prüfung alkoholisch feiern. ⇨ begießen 1. 1840 ff.
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12. Geld naß machen = Geld vertrinken. 1900 ff.
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13. sich naß machen = a) sich aufregen; sich aufspielen. Vor Aufregung kann man die Gewalt über den Schließmuskel der Harnröhre verlieren. 1900 ff. – b) dem Lehrer die Antwort schuldig bleiben. Vor Angst oder falschem Eifer harnt man sich ein. Schül 1930 ff. – c) abstürzen und ins Meer fallen. Fliegerspr. 1939 ff.
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14. naß quatschen = beim Reden Speichel versprühen. 1900 ff.
naß adj \
1. betrunken. Man ist innerlich naß. Alkohol gilt als »nasse Ware«. Seit dem 19. Jh.
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2. liederlich; mittellos; arm. Fußt auf jidd »nossen, naussen sein = schenken« und »naß = geschenkt; ohne Bezahlung; ohne Geld«. 1500 ff.
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3. verschlagen, listig, unaufrichtig; diebisch; schmarotzend. Das fehlende Geld beschafft man sich durch Dieberei, oder man rechnet mit Bezahlung durch andere. 1500 ff.
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4. liebesgierig. Anspielung auf Sekretion der Vagina wie auch des Penis bei geschlechtlicher Erregung. 1950 ff.
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5. für (per) naß = umsonst; unentgeltlich; mietfrei. Vgl ⇨ naß 2. Berührt sich in der Bedeutung mit der Tatsache, daß nach dem Dreißigjährigen Krieg in Berlin die ersten Mieter in einem neugebauten Haus »für naß« wohnten, d. h. in den ersten sechs Monaten hatten sie keine Miete zu zahlen (vgl ⇨ Trockenwohner). 1830 ff.
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6. für naß und nichts = unentgeltlich; vergeblich. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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7. auf naß einsteigen = es sich auf Kosten anderer gutsein lassen; schmarotzen. 1950 ff.
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8. naß essen = trinken. Alkohol als flüssiges Nahrungsmittel. 1900 ff.
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9. naß futtern = beim Essen Alkohol trinken. Übernommen aus der Viehzucht, wo man neben der Trockenfütterung auch die nasse Fütterung kennt. 1900 ff.
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10. jn naß machen = a) jn anzeigen. Mildere Variante zu »⇨ anscheißen«. 1950 ff, prost . – b) den Gegner mit List ausspielen; den Gegner überlegen besiegen. Vgl ⇨ anpinkeln 7. Sportl 1950 ff.
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11. etw naß machen = eine neue Wohnung, eine Beförderung, eine bestandene Prüfung alkoholisch feiern. ⇨ begießen 1. 1840 ff.
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12. Geld naß machen = Geld vertrinken. 1900 ff.
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13. sich naß machen = a) sich aufregen; sich aufspielen. Vor Aufregung kann man die Gewalt über den Schließmuskel der Harnröhre verlieren. 1900 ff. – b) dem Lehrer die Antwort schuldig bleiben. Vor Angst oder falschem Eifer harnt man sich ein. Schül 1930 ff. – c) abstürzen und ins Meer fallen. Fliegerspr. 1939 ff.
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14. naß quatschen = beim Reden Speichel versprühen. 1900 ff.