Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Nagel
Nagel I m \
1. Penis. Dieser Nagel verschließt die Vagina. 1500 ff.
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2. Zigarette. Verkürzt aus »⇨ Sargnagel«. 1950 (?) ff.
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3. Tabakspfeife. Verkürzt aus »⇨ Stinknagel«. 1850 ff, vorwiegend oberd .
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4. Prostituierte. Verkürzt aus »⇨ Notnagel = Aushelfer in der (geschlechtlichen) Not«. 1870 ff.
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5. pl = Finger, Hände. Halbw 1955 ff.
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6. feiner Nagel = schlauer Mensch. Versteht sich wohl nach »⇨ Nagel 1«. Österr seit dem 19. Jh.
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7. es brennt ihm auf dem (den) Nagel (auf die Nägel) = es eilt ihm sehr; seine Bedrängnis ist groß. Wohl herzuleiten von Mönchen, die früher bei der Frühmette kleine Kerzen auf den Daumennagel klebten, um im Gebetbuch lesen zu können; solche Kerzchen brennen rasch nieder, weswegen Eile vonnöten ist. 1700 ff.
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8. bei jm einen Nagel eintreiben = sich bei jm beliebt machen. Vielleicht hergenommen von Hilfe beim Annageln. 1930 ff.
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9. sich einen Nagel eintreten = durch eigene Schuld in eine unangenehme Lage geraten; falsch vorausberechnen. Der Nagel, den man sich unversehens in den Fuß tritt, als anschauliches Sinnbild der Selbstschädigung durch Unachtsamkeit. 1900 ff.
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10. einen Nagel im Kopf haben = dünkelhaft, dummstolz sein. Der Eingebildete trägt den Kopf steif aufgerichtet, weswegen man annimmt, ein langer Nagel, der durch den Kopf hindurch bis in den Hals reicht, hindere an der Seitwärtsbewegung des Kopfes oder am Nicken. Seit dem 16. Jh.
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11. einen dicken (großen, hohen) Nagel im Kopf haben = überaus hochmütig sein. 1700 ff.
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12. einen Nagel haben = bezecht sein. Der Betrunkene ist geistig ebenso wenig normal wie der Dünkelhafte. Seit dem 19. Jh.
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13. einen Nagel im Zylinder haben = nicht recht bei Verstand sein. 1950 ff.
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14. eine Sache an den Nagel hängen = eine Sache aufgeben; eine Sache nicht weiterverfolgen. Der Schneider hängt das in Arbeit befindliche Kleidungsstück vorerst an den Nagel; man hängt den Arbeitskittel an den Nagel, wenn man die Werkstatt verläßt. 1500 ff. Neuerdings hängt man auch den Arzt an den Nagel, wenn man das ärztliche Studium vorzeitig aufgibt;
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ebenso kann man den Bürgermeister, den Lehrer oder den Minister an den Nagel hängen.
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15. er kann keinen Nagel gerade in die Wand hauen (schlagen) = er ist handwerklich völlig unbegabt. 1900 ff.
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16. sich etw unter den Nagel klemmen = etw mitnehmen (ohne diebische Absicht). Nagel = Fingernagel. 1950 ff.
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17. einen Nagel in den Kopf kriegen = überheblich werden. ⇨ Nagel 10. Seit dem 19. Jh.
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18. die Nägel von etw lassen = sich in eine Sache nicht einmischen; sich von einer Sache fernhalten. ⇨ Finger 45. 1950 ff.
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19. Nägel machen = prahlen. Mit »Nagel« ist hier wohl der Mittelpunkt der Zielscheibe gemeint: der Prahler sagt voraus, er werde soundsoviele Nägel machen. 1850 ff.
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20. Nägel mit Köpfen machen = sich nicht mit Halbheiten begnügen. Die Nägel mit »Köpfen« gewährleisten besseren Halt als die einfachen Metallstifte. 1700 ff.
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21. sich etw unter den Nagel reißen (ritzen) = sich etw geschickt (hastig, bei passender Gelegenheit) aneignen. Nagel = Fingernagel. Sachverwandt mit »fas-
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sen«, »krallen« o. ä. 1870 ff.
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22. sich jn unter den Nagel reißen = mit jm ein Liebesverhältnis eingehen. 1920 ff.
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23. ein Nagel zum Sarg sein = jm tödlichen Kummer verursachen; jds Tod beschleunigen; jm äußerst widerwärtig sein. 1700 ff.
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24. ein Nagel zur Urne sein = schweren Verdruß bereiten. 1870 ff.
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25. die Nägel tragen Trauer = die Fingernägel sind unsauber. ⇨ Hoftrauer. 1870 ff.
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26. den Nagel auf den Daumen treffen = Mißerfolg erleiden. Scherzhaft weiterentwickelt aus dem Folgenden, allerdings mit verschiedener Bedeutung von »Nagel«: beim Einschlagen des Nagels trifft man nicht den Nagelkopf, sondern den Daumen. 1920 ff.
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27. den Nagel auf den Kopf treffen = das Richtige äußern, erraten. »Nagel« meint hier die Zwecke im Mittelpunkt der Zielscheibe. 1700 ff.
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Nagel II n
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Rest im Glas, in der Flasche; Bierneige. Gehört zu »neigen = schief stellen« und ist Verkleinerungsform von »die Neige«. Südd 1800 ff.
1. Penis. Dieser Nagel verschließt die Vagina. 1500 ff.
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2. Zigarette. Verkürzt aus »⇨ Sargnagel«. 1950 (?) ff.
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3. Tabakspfeife. Verkürzt aus »⇨ Stinknagel«. 1850 ff, vorwiegend oberd .
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4. Prostituierte. Verkürzt aus »⇨ Notnagel = Aushelfer in der (geschlechtlichen) Not«. 1870 ff.
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5. pl = Finger, Hände. Halbw 1955 ff.
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6. feiner Nagel = schlauer Mensch. Versteht sich wohl nach »⇨ Nagel 1«. Österr seit dem 19. Jh.
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7. es brennt ihm auf dem (den) Nagel (auf die Nägel) = es eilt ihm sehr; seine Bedrängnis ist groß. Wohl herzuleiten von Mönchen, die früher bei der Frühmette kleine Kerzen auf den Daumennagel klebten, um im Gebetbuch lesen zu können; solche Kerzchen brennen rasch nieder, weswegen Eile vonnöten ist. 1700 ff.
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8. bei jm einen Nagel eintreiben = sich bei jm beliebt machen. Vielleicht hergenommen von Hilfe beim Annageln. 1930 ff.
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9. sich einen Nagel eintreten = durch eigene Schuld in eine unangenehme Lage geraten; falsch vorausberechnen. Der Nagel, den man sich unversehens in den Fuß tritt, als anschauliches Sinnbild der Selbstschädigung durch Unachtsamkeit. 1900 ff.
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10. einen Nagel im Kopf haben = dünkelhaft, dummstolz sein. Der Eingebildete trägt den Kopf steif aufgerichtet, weswegen man annimmt, ein langer Nagel, der durch den Kopf hindurch bis in den Hals reicht, hindere an der Seitwärtsbewegung des Kopfes oder am Nicken. Seit dem 16. Jh.
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11. einen dicken (großen, hohen) Nagel im Kopf haben = überaus hochmütig sein. 1700 ff.
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12. einen Nagel haben = bezecht sein. Der Betrunkene ist geistig ebenso wenig normal wie der Dünkelhafte. Seit dem 19. Jh.
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13. einen Nagel im Zylinder haben = nicht recht bei Verstand sein. 1950 ff.
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14. eine Sache an den Nagel hängen = eine Sache aufgeben; eine Sache nicht weiterverfolgen. Der Schneider hängt das in Arbeit befindliche Kleidungsstück vorerst an den Nagel; man hängt den Arbeitskittel an den Nagel, wenn man die Werkstatt verläßt. 1500 ff. Neuerdings hängt man auch den Arzt an den Nagel, wenn man das ärztliche Studium vorzeitig aufgibt;
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ebenso kann man den Bürgermeister, den Lehrer oder den Minister an den Nagel hängen.
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15. er kann keinen Nagel gerade in die Wand hauen (schlagen) = er ist handwerklich völlig unbegabt. 1900 ff.
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16. sich etw unter den Nagel klemmen = etw mitnehmen (ohne diebische Absicht). Nagel = Fingernagel. 1950 ff.
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17. einen Nagel in den Kopf kriegen = überheblich werden. ⇨ Nagel 10. Seit dem 19. Jh.
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18. die Nägel von etw lassen = sich in eine Sache nicht einmischen; sich von einer Sache fernhalten. ⇨ Finger 45. 1950 ff.
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19. Nägel machen = prahlen. Mit »Nagel« ist hier wohl der Mittelpunkt der Zielscheibe gemeint: der Prahler sagt voraus, er werde soundsoviele Nägel machen. 1850 ff.
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20. Nägel mit Köpfen machen = sich nicht mit Halbheiten begnügen. Die Nägel mit »Köpfen« gewährleisten besseren Halt als die einfachen Metallstifte. 1700 ff.
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21. sich etw unter den Nagel reißen (ritzen) = sich etw geschickt (hastig, bei passender Gelegenheit) aneignen. Nagel = Fingernagel. Sachverwandt mit »fas-
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sen«, »krallen« o. ä. 1870 ff.
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22. sich jn unter den Nagel reißen = mit jm ein Liebesverhältnis eingehen. 1920 ff.
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23. ein Nagel zum Sarg sein = jm tödlichen Kummer verursachen; jds Tod beschleunigen; jm äußerst widerwärtig sein. 1700 ff.
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24. ein Nagel zur Urne sein = schweren Verdruß bereiten. 1870 ff.
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25. die Nägel tragen Trauer = die Fingernägel sind unsauber. ⇨ Hoftrauer. 1870 ff.
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26. den Nagel auf den Daumen treffen = Mißerfolg erleiden. Scherzhaft weiterentwickelt aus dem Folgenden, allerdings mit verschiedener Bedeutung von »Nagel«: beim Einschlagen des Nagels trifft man nicht den Nagelkopf, sondern den Daumen. 1920 ff.
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27. den Nagel auf den Kopf treffen = das Richtige äußern, erraten. »Nagel« meint hier die Zwecke im Mittelpunkt der Zielscheibe. 1700 ff.
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Nagel II n
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Rest im Glas, in der Flasche; Bierneige. Gehört zu »neigen = schief stellen« und ist Verkleinerungsform von »die Neige«. Südd 1800 ff.