Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Nachtwächter
Nachtwächter m \
1. Bier- oder Schnapsrest im Glas oder in der Flasche; über Nacht schal gewordenes Bier. 1900 ff.
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2. schläfriger, benommener, energieloser Mensch. Der Nachtwächter schläft am Tage; schläfrig am Tage wie in der Nacht ist der schwunglose Mensch. 1870 ff.
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3. Kothaufen (einem anderen nachts vor die Tür gesetzt). Seit dem späten 19. Jh.
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4. Nachtwächter ohne Knochen = Kothaufen. 1900 ff.
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5. wie ein Nachtwächter spielen = unaufmerksam beim Kartenspiel sein und Gewinnaussichten leichtfertig vergeben. Nachtwächter gelten als beschränkt und unwissend. 1870 ff, Kartenspielerspr.
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6. das ist unterm Nachtwächter = das ist völlig schlecht, gänzlich unbrauchbar. Vgl das Vorhergehende. 1800 ff.
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7. es sind schon Nachtwächter bei Tage gestorben = auch das Unwahrscheinlichste kann geschehen. Seit dem 19. Jh.
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