Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Nabel
Nabel m \
1. bis zum Nabel dekolletiert sein = tiefdekolletiert sein. 1920 ff.
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2. ich lasse mir den Nabel bronzieren!: Ausdruck der Verwunderung. Vor Überraschung ist man zu einer Unsinnigkeit fähig. 1920 ff.
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3. er ist leicht am Nabel geritzt = nur der Mittelkegel vorne ist gefallen, ohne einen anderen mitzureißen. Keglerspr. 1900 ff.
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4. fressen, bis der Nabel glänzt = viel essen. »Nabel« ist scherzhaft wohl für »Nase« eingesetzt. 1920 ff, stud .
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5. saufen, bis der Nabel glänzt = viel trinken. 1920 ff.
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6. sich für den Nabel der Welt halten = sich überbewerten. Als »Nabel der Welt« wurde früher Delphi, dann Rom bezeichnet. 1920 ff.
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7. den Nabel herzeigen = ein tiefdekolletiertes Kleid tragen. 1920 ff.
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8. am Nabel leiern = sich langweilen. Hergenommen von einem der die Hände über dem Leib faltet und dabei die Daumen dreht: Sinnbildgebärde des Nichtstuns. 1935 ff.
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9. den Nabel rausstrecken = prahlen. Vergröbert aus »die Brust herausstrecken«. 1910 ff.
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10. sich den Nabel wund reiben = Twist tanzen. Man tanzt eng aneinandergeschmiegt. 1935 ff.
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11. sich am Nabel spielen = sich langweilen. Nabel 8. 1935 ff.
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12. den Nabel als Brosche tragen = tiefdekolletiert sein. 1910 ff.
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