Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Mutter
Mutter f \
1. Mutter der Kompanie = Kompaniefeldwebel. 1700 ff.
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2. meiner Mutter Sohn (Tochter) = ich. 1900 ff.
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3. bei Mutter Grün = in der freien Natur. Wahrscheinlich unter Kunden aufgekommen, im 19. Jh. von Berlin aus volkstümlich geworden.
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4. immergrüne Mutter = jugendlich gebliebene Mutter. 1920 ff.
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5. raus mit der Mutter in die Frühlingsluft! = leg' endlich eine Karte auf den Tisch! Kartenspielerspr. 1900 ff.
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6. immer drauf auf Mutter (ruff uff Muttern)! = laß dich von deinem Vorhaben nicht abhalten! Vom Geschlechtsverkehr hergenommen. 1840 ff.
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7. auf der Mutter (Mutti) arbeiten = koitieren. Halbw 1955 ff.
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8. das macht der Mutter kein Kind = das ist nicht arg; damit wird kein Schaden angerichtet. 1920 ff.
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9. noch ein einziges Mal, und ich bin die längste Zeit deine Mutter gewesen!: mütterliche Drohrede. 1910 ff.
————
10. einmal hat's die Mutter nicht verboten: Redewendung des Kartenspielers, wenn er einmal Trumpf oder eine bestimmte Farbe anzieht, weil jeder Mitspieler wahrscheinlich einmal bedienen muß, und danach ein anderes Verfahren einschlägt oder den weiteren Verlauf abwartet. Hängt wohl mit geschlechtlicher Aufklärung durch die Mutter zusammen, aber abgefälscht durch das Sprichwort »einmal ist keinmal«. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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11. ich werde Mutter!: Ausruf der Überraschung. 1955 ff.
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12. er wohnt bei Mutter unterm Rock = er ist ängstlich, feige. 1910 ff.
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13. zeigen, wo Mutter die Milch aufbewahrt = beim Kartenspiel den Gegner in die Enge treiben. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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14. zeigen, wo der Mutter die Brust sitzt = dem Gegner im Kartenspiel hart zusetzen. Kartenspielerspr. 1870 ff.
Mutter f \
1. Mutter der Kompanie = Kompaniefeldwebel. 1700 ff.
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2. meiner Mutter Sohn (Tochter) = ich. 1900 ff.
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3. bei Mutter Grün = in der freien Natur. Wahrscheinlich unter Kunden aufgekommen, im 19. Jh. von Berlin aus volkstümlich geworden.
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4. immergrüne Mutter = jugendlich gebliebene Mutter. 1920 ff.
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5. raus mit der Mutter in die Frühlingsluft! = leg' endlich eine Karte auf den Tisch! Kartenspielerspr. 1900 ff.
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6. immer drauf auf Mutter (ruff uff Muttern)! = laß dich von deinem Vorhaben nicht abhalten! Vom Geschlechtsverkehr hergenommen. 1840 ff.
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7. auf der Mutter (Mutti) arbeiten = koitieren. Halbw 1955 ff.
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8. das macht der Mutter kein Kind = das ist nicht arg; damit wird kein Schaden angerichtet. 1920 ff.
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9. noch ein einziges Mal, und ich bin die längste Zeit deine Mutter gewesen!: mütterliche Drohrede. 1910 ff.
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10. einmal hat's die Mutter nicht verboten: Redewendung des Kartenspielers, wenn er einmal Trumpf oder eine bestimmte Farbe anzieht, weil jeder Mitspieler wahrscheinlich einmal bedienen muß, und danach ein anderes Verfahren einschlägt oder den weiteren Verlauf abwartet. Hängt wohl mit geschlechtlicher Aufklärung durch die Mutter zusammen, aber abgefälscht durch das Sprichwort »einmal ist keinmal«. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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11. ich werde Mutter!: Ausruf der Überraschung. 1955 ff.
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12. er wohnt bei Mutter unterm Rock = er ist ängstlich, feige. 1910 ff.
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13. zeigen, wo Mutter die Milch aufbewahrt = beim Kartenspiel den Gegner in die Enge treiben. Kartenspielerspr. 1870 ff.
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14. zeigen, wo der Mutter die Brust sitzt = dem Gegner im Kartenspiel hart zusetzen. Kartenspielerspr. 1870 ff.