Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Musik
Musik f \
1. leichte, seichte Unterhaltungsmusik; Marschmusik; Blasmusik; Musikkapelle; Tanzvergnügen. Das Wort wird in diesen Bedeutungen vorwiegend auf der ersten Silbe betont, wohingegen bei Betonung auf der zweiten Silbe »ernste Musik« gemeint ist. 1900 ff.
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2. Zwiebeln. Anspielung auf Blähungen. 1900 ff.
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3. Beschuß aus Salvengeschützen. Anspielung auf die »⇨ Stalinorgeln«. Sold 1941 ff.
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4. Schwung, Kraft, Nachdrücklichkeit (sprich »'Musik«). ⇨ Musik 28. 1840 ff.
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5. Geschlechtskrankheit. ⇨ Musik 23. 1900 ff.
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6. Musik in der Bluse = üppiger Busen. 1955 ff.
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7. Musik in Dosen = Schallplattenmusik. ⇨ Konservenmusik. 1920 ff.
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8. Musik aus der Konserve(ndose) = Platten-, Tonbandmusik. ⇨ Konservenmusik. 1920 ff.
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9. Musik im eigenen Saft = Mundharmonikaspiel. Dem »im eigenen Saft geschmorten Fleischgericht« nachgebildet mit Anspielung auf das Geifern des Harmonikaspielers. Sold 1939 ff.
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10. Musik in Scheiben = (Musik von) Schallplatten. 1950 ff.
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11. Musik in (aus) der Tüte = Schallplatte, Tonband. Man kauft die Schallplatte in einer Tüte wie fertig abgepackte Lebensmittel. 1950 ff.
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12. Musik von der Walze = Drehorgelmusik. 1950 ff.
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12 a. echte Musik = unmittelbar erlebte, von Hand gespielte (nicht über Tonträger vermittelte) Musik. 1974 (Reiseprospekt).
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13. fleischige Musik = lüstern aufreizende Rhythmen. Nach 1920 aufgekommen, nach 1950 wiederaufgelebt.
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14. die ganze Musik = das alles. Seit dem 19. Jh.
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15. gepreßte Musik = (Musik von) Schallplatten; einzelne Schallplatte. 1960 ff.
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16. handgemachte Musik = selbsterzeugte (ohne Tonträger vermittelte) Musik. 1950 ff.
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17. heiße Musik = Jazz, Beat usw. Übernommen aus engl »hot music«. 1950 ff.
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18. konservierte Musik = Musik auf Schallplatte oder Tonband. ⇨ Konservenmusik. 1920 ff.
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18 a. lebende Musik = original dargebotene (nicht
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über Tonträger vermittelte) Musik. Schweiz 1965 ff.
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19. schräge Musik = a) Jazz; moderne (atonale) Musik. ⇨ schräg. 1933 aufgekommen im Sinne der »artfremden«, »entarteten« Musik. – b) hinter der Kabine des Nachtjägers eingebaute 2-cm-Kanonen, mit denen der Jäger schräg nach oben schießen konnte, wenn er das feindliche Flugzeug unterflogen hatte. Fliegerspr. 1939 ff.
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20. schwarze Musik = Tonstücke, deren (öffentliche) Wiedergabe unerwünscht oder verboten ist. Schwarz = heimlich gehandelt. 1945 ff.
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21. schwüle Musik = erotisch anregende Musik; rührselig-sehnsuchtsvolle Musik. ⇨ schwül. 1950 ff.
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22. tragbare Musik = Rundfunk-Kleingerät. 1950 ff.
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23. türkische Musik = a) Geschlechtskrankheit. Die Janitscharenmusik kam im 18. Jh. nach Deutschland; ihre bezeichnenden Instrumente sind der Schellenbaum und die Pauken. »Pauken« nennt man auch die syphilitischen Geschwüre; zum Schellenbaum vgl »⇨ Glocke 13«. 1830 ff. – b) unnötiger Aufwand. Bezieht sich auf den Schellenbaum und andere klingelnde Instrumente, die für die Melodieführung bedeutungslos sind. 1930 ff.
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24. jn mit Musik berieseln = jm Rundfunkmusik,
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Musik vom Tonband oder von Schallplatten vorspielen. ⇨ berieseln. 1925 ff.
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25. wer die Musik bestellt, muß sie auch bezahlen = den Verzehr bezahlt, wer ihn bestellt hat; die Folgen seiner Handlungsweise muß jeder selber tragen. 1900 ff.
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26. mit Musik boxen = a) den Musikautomaten ununterbrochen spielen lassen. Anspielung auf engl »music-box«. Jug 1955 ff. – b) jm durch lärmende Musik das Verbleiben verleiden. Musik ersetzt die Boxhandschuhe. Jug 1955 ff.
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27. ohne Musik gehen = ohne Höflichkeitsbegleitung davongehen. Bezieht sich eigentlich auf eine Beisetzung ohne Musikbegleitung. 1920 ff.
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28. Musik haben = stark, kräftig sein. Von der musikalischen Begabung übertragen auf allgemeines Könnertum, vor allem auf Muskelkraft. 1900 ff.
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29. Musik in den Knochen haben = sehr leistungsfähig sein. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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30. guck' gradeaus, dann hörst du die Musik besser: Redewendung an einen Unmusikalischen. 1920 ff.
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31. etw nach Musik können = in etw sehr geübt sein. Hergenommen vom Tanzen oder vom Pferd bei der Parade. 1950 ff.
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32. Musik machen = lärmen; unschöne Laute von sich geben. Ironie. 1900 ff.
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33. der falschen Musik nachlaufen = einer wertlosen Sache anhängen; einflußlosen Leuten sich anschließen. 1945 ff.
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33 a. sich in die Musik schmeißen = Musik mit Arm- und Hüftbewegungen begleiten (sich rhythmisch hin- und mitreißen lassen). 1960 ff.
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34. das ist mir Musik in den Ohren = das höre ich gern. 1920 ff.
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35. da liegt Musik drin = das hat Schwung, mitreißende Kraft. 1840 ff.
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36. in dem Wein ist Musik = der Wein ist vortrefflich. Seit dem 19. Jh.
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37. da ist Musik drin (dahinter) = das hat Schwung, ist vortrefflich, funktioniert bestens, ist sehr erfreulich. 1840 ff.
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38. im Bizeps steckt allerhand Musik drin = man hat sehr kräftige Muskeln. 1910 ff.
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39. hier spielt die Musik = hier ist die zuständige Stelle. 1920 ff.
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40. vorn spielt die Musik = zuständig sind die Vorge-
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setzten. 1920 ff.
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41. Musik tanken = am Schallplattentisch Schallplatten abhören. ⇨ tanken. 1955 ff.
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42. von dieser Musik verstehe ich nichts = von dieser Sache verstehe ich nichts. Aufgekommen mit dem Vordringen der Musik der Moderne. 1925 ff.
1. leichte, seichte Unterhaltungsmusik; Marschmusik; Blasmusik; Musikkapelle; Tanzvergnügen. Das Wort wird in diesen Bedeutungen vorwiegend auf der ersten Silbe betont, wohingegen bei Betonung auf der zweiten Silbe »ernste Musik« gemeint ist. 1900 ff.
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2. Zwiebeln. Anspielung auf Blähungen. 1900 ff.
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3. Beschuß aus Salvengeschützen. Anspielung auf die »⇨ Stalinorgeln«. Sold 1941 ff.
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4. Schwung, Kraft, Nachdrücklichkeit (sprich »'Musik«). ⇨ Musik 28. 1840 ff.
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5. Geschlechtskrankheit. ⇨ Musik 23. 1900 ff.
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6. Musik in der Bluse = üppiger Busen. 1955 ff.
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7. Musik in Dosen = Schallplattenmusik. ⇨ Konservenmusik. 1920 ff.
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8. Musik aus der Konserve(ndose) = Platten-, Tonbandmusik. ⇨ Konservenmusik. 1920 ff.
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9. Musik im eigenen Saft = Mundharmonikaspiel. Dem »im eigenen Saft geschmorten Fleischgericht« nachgebildet mit Anspielung auf das Geifern des Harmonikaspielers. Sold 1939 ff.
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10. Musik in Scheiben = (Musik von) Schallplatten. 1950 ff.
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11. Musik in (aus) der Tüte = Schallplatte, Tonband. Man kauft die Schallplatte in einer Tüte wie fertig abgepackte Lebensmittel. 1950 ff.
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12. Musik von der Walze = Drehorgelmusik. 1950 ff.
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12 a. echte Musik = unmittelbar erlebte, von Hand gespielte (nicht über Tonträger vermittelte) Musik. 1974 (Reiseprospekt).
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13. fleischige Musik = lüstern aufreizende Rhythmen. Nach 1920 aufgekommen, nach 1950 wiederaufgelebt.
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14. die ganze Musik = das alles. Seit dem 19. Jh.
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15. gepreßte Musik = (Musik von) Schallplatten; einzelne Schallplatte. 1960 ff.
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16. handgemachte Musik = selbsterzeugte (ohne Tonträger vermittelte) Musik. 1950 ff.
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17. heiße Musik = Jazz, Beat usw. Übernommen aus engl »hot music«. 1950 ff.
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18. konservierte Musik = Musik auf Schallplatte oder Tonband. ⇨ Konservenmusik. 1920 ff.
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18 a. lebende Musik = original dargebotene (nicht
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über Tonträger vermittelte) Musik. Schweiz 1965 ff.
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19. schräge Musik = a) Jazz; moderne (atonale) Musik. ⇨ schräg. 1933 aufgekommen im Sinne der »artfremden«, »entarteten« Musik. – b) hinter der Kabine des Nachtjägers eingebaute 2-cm-Kanonen, mit denen der Jäger schräg nach oben schießen konnte, wenn er das feindliche Flugzeug unterflogen hatte. Fliegerspr. 1939 ff.
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20. schwarze Musik = Tonstücke, deren (öffentliche) Wiedergabe unerwünscht oder verboten ist. Schwarz = heimlich gehandelt. 1945 ff.
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21. schwüle Musik = erotisch anregende Musik; rührselig-sehnsuchtsvolle Musik. ⇨ schwül. 1950 ff.
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22. tragbare Musik = Rundfunk-Kleingerät. 1950 ff.
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23. türkische Musik = a) Geschlechtskrankheit. Die Janitscharenmusik kam im 18. Jh. nach Deutschland; ihre bezeichnenden Instrumente sind der Schellenbaum und die Pauken. »Pauken« nennt man auch die syphilitischen Geschwüre; zum Schellenbaum vgl »⇨ Glocke 13«. 1830 ff. – b) unnötiger Aufwand. Bezieht sich auf den Schellenbaum und andere klingelnde Instrumente, die für die Melodieführung bedeutungslos sind. 1930 ff.
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24. jn mit Musik berieseln = jm Rundfunkmusik,
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Musik vom Tonband oder von Schallplatten vorspielen. ⇨ berieseln. 1925 ff.
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25. wer die Musik bestellt, muß sie auch bezahlen = den Verzehr bezahlt, wer ihn bestellt hat; die Folgen seiner Handlungsweise muß jeder selber tragen. 1900 ff.
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26. mit Musik boxen = a) den Musikautomaten ununterbrochen spielen lassen. Anspielung auf engl »music-box«. Jug 1955 ff. – b) jm durch lärmende Musik das Verbleiben verleiden. Musik ersetzt die Boxhandschuhe. Jug 1955 ff.
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27. ohne Musik gehen = ohne Höflichkeitsbegleitung davongehen. Bezieht sich eigentlich auf eine Beisetzung ohne Musikbegleitung. 1920 ff.
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28. Musik haben = stark, kräftig sein. Von der musikalischen Begabung übertragen auf allgemeines Könnertum, vor allem auf Muskelkraft. 1900 ff.
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29. Musik in den Knochen haben = sehr leistungsfähig sein. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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30. guck' gradeaus, dann hörst du die Musik besser: Redewendung an einen Unmusikalischen. 1920 ff.
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31. etw nach Musik können = in etw sehr geübt sein. Hergenommen vom Tanzen oder vom Pferd bei der Parade. 1950 ff.
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32. Musik machen = lärmen; unschöne Laute von sich geben. Ironie. 1900 ff.
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33. der falschen Musik nachlaufen = einer wertlosen Sache anhängen; einflußlosen Leuten sich anschließen. 1945 ff.
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33 a. sich in die Musik schmeißen = Musik mit Arm- und Hüftbewegungen begleiten (sich rhythmisch hin- und mitreißen lassen). 1960 ff.
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34. das ist mir Musik in den Ohren = das höre ich gern. 1920 ff.
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35. da liegt Musik drin = das hat Schwung, mitreißende Kraft. 1840 ff.
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36. in dem Wein ist Musik = der Wein ist vortrefflich. Seit dem 19. Jh.
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37. da ist Musik drin (dahinter) = das hat Schwung, ist vortrefflich, funktioniert bestens, ist sehr erfreulich. 1840 ff.
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38. im Bizeps steckt allerhand Musik drin = man hat sehr kräftige Muskeln. 1910 ff.
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39. hier spielt die Musik = hier ist die zuständige Stelle. 1920 ff.
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40. vorn spielt die Musik = zuständig sind die Vorge-
————
setzten. 1920 ff.
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41. Musik tanken = am Schallplattentisch Schallplatten abhören. ⇨ tanken. 1955 ff.
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42. von dieser Musik verstehe ich nichts = von dieser Sache verstehe ich nichts. Aufgekommen mit dem Vordringen der Musik der Moderne. 1925 ff.