Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Muff
Muff m \
1. verdrießliches (spöttisches) Verziehen des Mundes (der Mundwinkel). Gehört zum germ Wurzelwort »mup« im Sinne von »Gesichterschneiden«. 1500 ff.
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2. mürrischer Mensch. Vom Gesichtsausdruck übertragen. 1600 ff.
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3. verbrauchte Zimmerluft; modriger Gestank; Schimmel. ⇨ muffeln 1. 1830 ff.
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4. Gegenwartsfremdheit; unfrohes, schwungloses Festhalten am Überkommenen; Absage an Neuerungen; Enggeistigkeit. Hier verbinden sich die Bedeutungen »Griesgram« und »Moder«. Seit 1966/67 Schlagwort der aufsässigen Studierenden (»unter den Talaren Muff von tausend Jahren«). Spätestens seit 1920.
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5. unter allem Muff = überaus minderwertig. Berlin. 1900 ff.
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6. Muff kriegen = Verdacht schöpfen. Man merkt, daß die Sache »faul« ist; Verdächtiges »stinkt«. ⇨ Muff 3. Rotw 1862 ff.
Muff m \
1. verdrießliches (spöttisches) Verziehen des Mundes (der Mundwinkel). Gehört zum germ Wurzelwort »mup« im Sinne von »Gesichterschneiden«. 1500 ff.
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2. mürrischer Mensch. Vom Gesichtsausdruck übertragen. 1600 ff.
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3. verbrauchte Zimmerluft; modriger Gestank; Schimmel. ⇨ muffeln 1. 1830 ff.
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4. Gegenwartsfremdheit; unfrohes, schwungloses Festhalten am Überkommenen; Absage an Neuerungen; Enggeistigkeit. Hier verbinden sich die Bedeutungen »Griesgram« und »Moder«. Seit 1966/67 Schlagwort der aufsässigen Studierenden (»unter den Talaren Muff von tausend Jahren«). Spätestens seit 1920.
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5. unter allem Muff = überaus minderwertig. Berlin. 1900 ff.
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6. Muff kriegen = Verdacht schöpfen. Man merkt, daß die Sache »faul« ist; Verdächtiges »stinkt«. ⇨ Muff 3. Rotw 1862 ff.