Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Muck
Muck I f \
1. Gefäß, Kanne, Tasse. Auch in der Schreibung »Mug« oder »Mugg« verbreitet. Nach engl »mug = Kanne, Krug, Becher«. Vorwiegend Marinespr und Seemannsspr. 1920 ff.
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2. jn auf der Muck haben = jn scharf beobachten; jn nicht leiden können. »Die Muck« (Mucke = Fliege) ist das »Korn« der Zieleinrichtung am Gewehr. 1800 ff.
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3. jn auf die Muck nehmen = es auf jn absehen; gegen jn vorgehen. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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Muck II m
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1. Widerrede. mucken 1. 1700 ff.
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2. ungeselliger, streitlüsterner, hetzerischer Mann. mucken 2. 1900 ff.
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3. der lahme Muck = Mameluck. Verdreht aus einer Zeile in Schillers Ballade »Der Kampf mit dem Drachen«. Der Text lautet: »Mut zeiget auch der Mameluck; Gehorsam ist des Christen Schmuck.« Daraus machen die Schüler: »Mut zeiget auch der lahme Muck; Gehorsam ist des Christbaums Schmuck«. 1920 ff.
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4. Muck haben = energisch handeln. Ablautende Nebenform von »Mark«. 1870 ff.
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5. Muck auf etw haben = Verlangen nach etw haben. Vgl das Vorhergehende. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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