Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Mops
Mops m \
1. unfreundlicher, mürrischer Mensch; Mensch mit feistem, aufgedunsenem Gesicht. Geht zurück auf das germ Grundwort »mup« mit der Bedeutung »Gesichterschneiden«. Zunächst auf den Menschen, erst später auf den Hund bezogen. 1700 ff. Vgl engl »mop = schiefes Maul«.
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2. langweiliger Mensch. mopsen 4. 1900 ff.
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3. dicklicher Mensch. Vom Hund übertragen. Seit dem 19. Jh.
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4. weiblicher Lehrling. Vgl Moppel. 1870 ff.
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5. versteifter Penis. 1900 ff.
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6. Zeltpflock. Wegen der Formähnlichkeit übertragen aus dem Vorhergehenden. 1955 ff.
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6 a. schwerer Fehler. Vgl Hund 18. 1965 ff.
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7. pl = Hartgeld; Mark. Münzen werden vielfach mit Tiernamen bezeichnet; Goldfüchse = Goldstücke; Mäuse = Silberstücke; Möpse = Groschenstücke. Gegen 1750 in der Studentensprache aufgekommen und von da ins Rotw und in die Soldatensprache übergegangen.
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8. saurer Mops = a) unsympathischer, verdrießlicher, unfroher Mensch; Nörgler um des Nörgelns willen. Den Gesichtsausdruck hat er mit dem Mops gemeinsam. sauer. 1935 ff. – b) dienstlich befohlene Freizeitgestaltung; Kameradschaftsabend; Familienabend; Teeabend o. ä. Gehört zu mopsen 4. 1900 ff.
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9. wie der Mops im Paletot = lebhaft, munter, heiter, lebenslustig, sorglos. Geht wahrscheinlich auf einen in aller Eile »gedichteten« Albumvers zurück: »Lebe lustig, lebe froh wie der Mops im Paletot«. 1870 ff.
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10. in einem Kleid aussehen wie ein Mops im Paletot = ein viel zu weites Kleid tragen. Zur Erklärung vgl das Vorhergehende. 1910 ff.
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11. sich freuen wie ein Mops = sich sehr freuen. 1870 ff.
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12. einen Mops haben = (als Mann) geschlechtlich sehr erregt sein. Mops 5. 1900 ff.
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13. sich langweilen wie ein Mops = sich sehr langweilen. Vgl mopsen 4. Seit dem 19. Jh.
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14. schlafen wie ein Mops = fest schlafen. Hängt wohl zusammen mit » mopsen 4«. Seit dem 19. Jh.
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