Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Möhre
Möhre f \
1. Penis. Wegen der Formähnlichkeit. 1935 ff.
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2. Blockflöte, Klarinette. Schül 1955 ff.
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3. verkümmerte Möhre = Versager; Schimpfwort auf einen Mann. Versteht sich nach ⇨ Möhre 1. 1950 ff.
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4. schäl' keine Möhre! = werde nicht weitschweifig! Meint einen, der die gewaschene Möhre schält, ehe er hineinbeißt, oder ist Entstellung von »Märe = Märchen«. Jug 1950 ff, österr .
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5. Möhren (Möhrchen) schrappen = mit dem Zeigefinger der Rechten über den der Linken reiben. Bekannt als Spottgebärde, bei der der Zeigefinger der Linken auf den Verspotteten zeigt. Wahrscheinlich eine Aufforderung, sich zu entfernen. Der streichende und der gestrichene Finger bilden die Grundform des Kreuzes, das hier unheilabwehrende Geltung hat. 1800 ff.
Möhre f \
1. Penis. Wegen der Formähnlichkeit. 1935 ff.
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2. Blockflöte, Klarinette. Schül 1955 ff.
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3. verkümmerte Möhre = Versager; Schimpfwort auf einen Mann. Versteht sich nach ⇨ Möhre 1. 1950 ff.
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4. schäl' keine Möhre! = werde nicht weitschweifig! Meint einen, der die gewaschene Möhre schält, ehe er hineinbeißt, oder ist Entstellung von »Märe = Märchen«. Jug 1950 ff, österr .
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5. Möhren (Möhrchen) schrappen = mit dem Zeigefinger der Rechten über den der Linken reiben. Bekannt als Spottgebärde, bei der der Zeigefinger der Linken auf den Verspotteten zeigt. Wahrscheinlich eine Aufforderung, sich zu entfernen. Der streichende und der gestrichene Finger bilden die Grundform des Kreuzes, das hier unheilabwehrende Geltung hat. 1800 ff.