Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Matz
Matz I f \
Mathematik. Mats.
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Matz II m
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1. einfältiger, alberner, eitler, weibischer Mann. Kurzform des männlichen Vornamens Matthias (Matthäus). Der beliebte Vorname steht stellvertretend für »Mann« (wie Peter, Michel u. a.). Die abwertende Geltung rührt vom üblichen Gebrauch der Kurzform als Rufname des Kindes her: der erwachsene Mann wird diesem gleichgestellt. Seit dem 17. Jh.
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2. Versager. 1850 ff.
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3. Schwein. Das Wort ahmt den Grunzlaut nach. Seit dem 19. Jh.
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4. unreinlicher Mensch; Mensch, der beim Essen das Tischtuch verunreinigt. Analog zu Schwein. Seit dem 19. Jh.
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5. beleibter Mensch. In übertreibender Darstellung gilt er als »fettes Schwein«. 1900 ff.
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6. Singvogel. Verkürzt aus Piepmatz. 1900 ff.
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7. kleinwüchsiger Mensch. Er ist ein »Vögelchen«. Seit dem 19. Jh.
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8. kleiner Junge (Kosewort). Vgl Hemdenmatz. Seit dem 19. Jh.
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9. ich will Matz heißen, wenn...!: Beteuerungsformel. Versteht sich nach » Matz II 1«. Seit dem 19. Jh.
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Matz III f
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liederliche Frau. Meint in Bayern und Schwaben die Hündin. 1800 ff.
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