Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Mattscheibe
Mattscheibe f \
1. Bewußtlosigkeit, Gedankenlosigkeit, Vergeßlichkeit, Begriffsstutzigkeit, Geistestrübung. Gegen 1930 der Fototechnik entlehnt: Mattscheibe ist die auf einer Seite feinkörnig aufgerauhte Glasscheibe, die nicht durchsichtig, nur noch durchscheinend ist.
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2. Versager; langweiliger Mensch. 1930 ff.
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3. Hunger. Er kann Geistestrübung bewirken. 1939 ff.
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4. Bildschirm, Fernsehgerät. 1956 ff.
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4 a. Sonnenbrille. 1974 ff.
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5. über die Mattscheibe flimmern = im Fernsehen auftreten. Aus der Filmsprache (»über die Leinwand flimmern«) übernommen. 1960 ff.
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6. Mattscheibe haben = a) benommen sein; nicht klar sehen können; einen leichten Rausch haben. Mattscheibe. 1930 ff. – b) dumm, begriffsstutzig sein. 1930 ff.
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7. Mattscheibe kriegen = trübsinnig werden. 1930 ff.
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8. aus dir mache ich eine Mattscheibe!; Drohrede. Der Betreffende soll bewußtlos geschlagen werden. Schül 1950 ff.
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9. Mattscheibe sein = geistesbeschränkt sein. 1930 ff.
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