Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Matte
Matte f \
1. lange Haare. Man faßt sie als eine Art Teppich auf. Vgl engl »mat = wirres Haar«. Halbw 1955 ff.
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2. Prostituierte. Hergenommen von der Unterlage bei Sportarten wie Bodenturnen, Ringen usw. 1930 ff.
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3. Bett. Erweitert aus der Bedeutung »Fußdecke«. Nordd 1955 ff.
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4. Umhang (Poncho). Meint die grobe Decke (aus Bast oder Stroh), auch die Pferdedecke. Halbw 1955 ff.
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4 a. Mathe.
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4 b. Geld (auch pl ). Fußt auf jidd »matteno = Geschenk, Gabe«. Halbw 1975 ff.
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5. auf der Matte bleiben = sich nicht aufspielen; sachlich bleiben. Hergenommen von der Matte beim Ringsport: während des Kampfes darf die Matte nicht verlassen werden. 1920 ff.
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6. einen an der Matte haben = nicht recht bei Sinnen sein. Man hat wohl einen heftigen Schlag an den Kopf (vgl Matte 1) bekommen.. 1955 ff.
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7. sich auf die Matte hauen = schlafen gehen. Matte 3. BSD 1965 ff.
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8. es haut ihn auf die Matte = er ist erschüttert; solchen Mißerfolg hat er nicht erwartet. Vom Ringsport übernommen. 1920/30 ff.
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9. da kriegst du eine Matte = da mußt du lange warten. Matte 1. BSD 1965 ff.
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10. jn auf die Matte legen = a) jn besiegen, übertreffen, vernichten. Vom Ringkampf übertragen, etwa seit 1914. – b) jn heftig rügen. 1914 ff. – c) jn übervorteilen, betrügen, täuschen. Vgl Kreuz 32 b. 1950 ff. – d) mit jm geschlechtlich verkehren. 1920 ff.
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11. auf der Matte stehen = als Interessent auftreten; Forderungen stellen. Matte 5. 1960 ff.
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