Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Männchen
Männchen n \
1. kleiner Junge (Kosewort). 19. Jh.
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2. Penis. Vgl Mann 48 b. Seit dem 19. Jh.
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3. drohende Anrede. Seit dem 19. Jh.
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3 a. Herrenabort. Frauchen 2. 1960 ff.
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4. Männchen machen (bauen; sein Männchen bauen) = soldatische Ehrenbezeugungen machen. Hergenommen von Tieren, die sich auf die Hinterbeine setzen und die Vorderbeine auf- und abbewegen. Sold seit dem späten 19. Jh.
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5. Männchen machen (Manderl machen) = a) Ausflüchte machen; Widerworte geben; aufbrausen. Seit dem 19. Jh. – b) sich fügen. Übertragen vom Hund, der um Friedfertigkeit bittet, oder vom Soldaten, der die Arme hebt, wenn er sich ergibt. 1950 ff. – c) eine Gliedversteifung haben. Männchen 2. Sold 1935 ff. – d) koitieren. 1900 ff.
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6. Männchen sehen = dumm sein. Anspielung auf Gesichte des Phantasierenden. 1840 ff.
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7. nicht mehr wissen, ob man Männchen oder Weibchen (Manderl oder Weiberl) ist = völlig erschöpft sein; die klare Überlegung verloren haben. Die Er-
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schöpfung oder Geistestrübung ist weit fortgeschritten, wenn man die frühesten Erfahrungstatsachen nicht mehr weiß. 1600 ff.
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