Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Mann
Mann m \
1. Mann (Mann, o Mann)!: Ausruf des Staunens. Seit dem 19. Jh.
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2. fester Freund einer Halbwüchsigen. 1900 ff; häufiger seit 1950.
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3. Zuhälter einer Prostituierten. 1900 ff.
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4. hallo, Mann (auch engl ausgesprochen: hallo, man)!: Begrüßungsformel Jugendlicher unter sich. 1950 ff.
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5. Mann des Anstoßes = Fußballspieler, der den Anstoßball tritt. Sportl 1950 ff. (scherzhaft).
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6. Mann vom Bau = Fachmann, Sachkenner, Sachverständiger. ⇨ Bau 18. Seit dem 19. Jh.
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7. Mann mit goldenen Beinen = erfolgreicher Fußballspieler. ⇨ Bein 7. 1960 ff.
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8. Mann mit breitem Daumen = Liebediener. Er ist ein »⇨ Radfahrer«: mit seinem breiten Daumen kann er die Fahrradklingel gut betätigen. BSD 1965 ff.
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9. Mann mit dem Eßbesteck an der Schirmmütze = Grenadier. Anspielung auf das Mützenemblem: gekreuzte Klingen, von Eichenlaub umrahmt. BSD 1965 ff.
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10. Mann von Format = a) beachtlicher, bedeutender Mann. ⇨ Frau 9. 1900 ff. – b) beleibter Mann. 1930 ff.
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11. Mann in Gelee = Fahrer im Kabinenroller mit Plexiglas-Kuppel. Er nimmt sich wie eingesülzt aus. 1956 ff.
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12. Mann Gottes!: verwunderte oder mißbilligende Anrede. Eigentlich die Bezeichnung für Moses in der Bedeutung »von Gott Gesandter«; im 19. Jh. umgewandelt zur Anrede an einen wunderlichen Menschen.
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13. Mann Gottes in der Hutschachtel = einfältiger Mann.1950 ff.
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14. Mann mit Haken und Ösen = tatkräftiger Mann. ⇨ Haken 4. 1950 ff.
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15. Mann mit tausend Händen = Alleskönner; Allerweltskerl. 1935 ff.
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16. Mann zum Herzeigen = stattlicher Mann. 1920 ff.
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17. Mann im schwarzen Kittel = Schiedsrichter. Er ist schwarz gekleidet. Sportl 1950 ff.
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18. Mann mit der Klingel = Liebediener. ⇨ Mann 8. BSD 1965 ff.
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19. Mann mit dem Koffer = Fahnenflüchtiger. Herzu-
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leiten von der Fernsehserie um den Agenten McGild, dargestellt von Richard Bradford; ausgestrahlt an 18 Abenden des Jahres 1969; Wiederholung 1971. BSD 1970 ff.
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20. Mann mit dem Kuckuck = Gerichtsvollzieher. ⇨ Kuckuck. 1900 ff.
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21. Mann mit dem goldenen Lenker = Liebediener. ⇨ Lenker. Sold 1939 bis heute.
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21 a. Mann im Ohr = a) Hörgerät. 1955 ff. b) Abhörer eines Telefongesprächs. 1960 ff. – c) Berater eines Politikers. 1975 ff.
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22. Mann mit den goldenen Pedalen = liebedienerischer Mann. ⇨ Pedal. Sold 1939 bis heute.
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23. Mann von Querformat = breitschultriger Mann. In übertreibender Darstellung ist er breiter als hoch. 1960 ff.
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24. Mann mit Schein = Draufgänger. Er besitzt den ⇨ Jagdschein: für die Folgen braucht er nicht einzustehen. BSD 1965 ff.
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25. Mann aus dem Schrank = Mann in knitterfreier Kleidung. Er erweckt den Eindruck, als habe er die Kleidung soeben aus dem Schrank genommen. 1955 ff.
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26. Mann in Schwarz = Schiedsrichter. ⇨ Mann 17. Sportl 1950 ff.
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27. Mann des Spatens = Heeresangehöriger. Zu seiner vollständigen milit Ausrüstung gehört der Spaten (das Schanzzeug). BSD 1965 ff.
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28. Mann an (bei, von) der Spritze = maßgebender Mann; Ranghöchster; Fachmann; Tüchtigster. Meint eigentlich den Leiter der Feuerwehr oder der Löscharbeiten. 1840 ff.
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29. Mann von der Stange = Durchschnittsmann ohne individuelle Züge. ⇨ Stange. 1950 ff.
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30. Mann von (auf) der Straße = Durchschnittsbürger. Meint den Mann außerhalb seines Privatlebens: er gibt sich auf der Straße wie jeder andere. 1920 ff.
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31. Mann der ersten Stunde = Bürger, der kurz nach dem Zusammenbruch 1945 sich um die Wiedererrichtung des staatlichen Lebens und der Demokratie verdient gemacht hat. 1960 ff.
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32. Mann mit goldenen Waden = erfolgreicher, hochbezahlter Fußballspieler. ⇨ Mann 7. 1960 ff.
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33. Mann in der Wanne = Eisenhahnbeamter an der Bahnhofs-, Bahnsteigsperre. Der Schalter ist wannenförmig gebaut. 1930 ff.
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34. Mann mit einnehmendem Wesen = Dieb. Wortspiel mit zwei Bedeutungen des Wortes »einnehmend« = a) sympathisch; = b) diebisch; in die Tasche steckend. Seit dem 19. Jh.
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35. Mann von der schwarzen Zunft = Schiedsrichter. ⇨ Mann 17. Sportl 1950 ff.
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36. der Mann, den keiner kannte = a) idealer Lehrer. Fußt auf dem dt Titel des 1957 gedrehten Films »Pickup Alley« mit Anita Ekberg. Schül 1959 ff. – b) idealer Soldat. BSD 1960 ff.
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37. der Mann, der zuviel wußte = a) Lehrer. Übernommen vom dt Titel des amerikanischen Hitchcock- Films »The Man Who Knew Too Much« (1957); auch Titel eines Romans von Gilbert Keith Chesterton (1922; dt 1925 und 1960). Schül 1959 ff. – b) Vertrauensschüler. 1959 ff.
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38. alter Mann = a) bläulich-grüner, zerfließender Stangenkäse; (kleiner) Käse. Anspielung entweder auf schrumpfende Körpergröße und Faltigwerden oder auf den durchdringenden Geruch ungepflegter (alleinstehender) alter Männer. 1870 ff. – b) Soldat im letzten Dienstjahr; Altgedienter; Nicht- Kriegsfreiwilliger. Seit dem späten 19. Jh. – c) Klassenwiederholer. Schül 1920 ff. – d) Büchsenfleisch (faseriges Rindfleisch). Ursprünglich bezogen auf die aus ital Hee-
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resbeständen übernommene Verpflegung mit den eingeprägten Buchstaben »A.M« für »amministrazione (oder: alimentazione) militare«, was dt als Abkürzung für »alter Mann« gedeutet wurde. Sold 1941 ff.
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39. alter Mann ohne Knochen = weich, fließend gewordener Harzer-, Mainzer-, Limburgerkäse. ⇨ Mann 38 a. 1900 ff.
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40. alter Mann mit jungen Mädchen = von Maden befallener Käse. ⇨ Mann 38 a. Mädchen = kleine Made. 1920 ff.
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41. delikater Mann = Mann mit vielen Liebschaften. »Delikat« steht für »wohlschmeckend«, aber auch für »heikel«. Seit dem frühen 19. Jh., Berlin.
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42. dritter Mann = Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestags. Fußt auf dem Film »The Third Man« (1950) mit Orson Welles nach dem Roman gleichen Titels von Graham Greene. Nach Meinung der eigens befragten Soldaten ist der Wehrbeauftragte der »große Unbekannte«: niemand bekommt ihn zu Gesicht, und in der Öffentlichkeit veranlaßt er nichts. BSD 1965 ff.
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43. der einfache Mann = Durchschnittsbürger ohne große Geistesbildung, aber mit gesundem Urteilsvermögen. 1920 ff.
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44. einfältiger Mann = Mann mit sorgfältig gebügel-
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ter Hose. Scherzhafte Anspielung auf die Bügelfalte(n); gemeint ist der Gegensatz zu »⇨ Mann 55«. 1900 ff.
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45. erster Mann am Drücker = sehr einflußreicher Mann. ⇨ Drücker 13 a. 1920 ff.
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46. gemachter Mann = a) Wohlhabender, Reicher; Mann in beruflich gesicherten Verhältnissen; Mann, der (finanziell) sorglos leben kann. Gemacht = fertig, abgeschlossen. Seit dem 18. Jh. Vgl engl »he is a made man«. – b) Schieber. Mit Hilfe seiner unlauteren Machenschaften ist er zu Wohlstand gelangt. Seit dem frühen 20. Jh.
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47. gestandener Mann = erwachsener, bejahrter, gesetzter, zuverlässiger Mann. ⇨ gestanden. Seit dem 16. Jh.
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48. der kleine Mann = a) durchschnittlicher Bürger mit geringem bis mittlerem Einkommen. Er lebt in sogenannt »kleinen« Verhältnissen und ist im Sinne des damaligen Standesdünkels unbedeutend. Gegen 1870 in Österreich aufgekommen. – b) Penis. 1900 ff. – c) kleiner Junge (Kosewort); kleinwüchsiger Heranwachsender. 1900 ff.
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49. kleiner Mann ganz groß = Klassensprecher. Offenkundig übernommen vom Titel des 1956 mit Karin Dor gedrehten Films (Filmtitel von R. A. Stemmle
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schon 1938). Schül 1958 ff.
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50. der kleine Mann im Ohr = Hörgerät. 1955 ff.
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51. mein lieber Mann!: Ausruf der Verwunderung. Vielleicht entstellt aus »mein lieber Gott!«. Betonung stets auf »lieber«. Geläufig auch in der grotesken Form: »mein lieber Mann, Frollein!«. Spätestens seit 1900.
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52. der schönste Mann im Staate = Soldat. Unter Kaiser Wilhelm II. aufgekommen, wahrscheinlich durch den Operettenschlager von Walter Kollo (1914) aus »Immer feste druff!« mit dem Text: »Der Soldate, der Soldate ist der schönste Mann im ganzen Staate«.
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53. schwarzer Mann = a) Geistlicher. Wegen der Farbe der Amtstracht; zugleich beeinflußt von der Bedeutung »Schreckgestalt«. 1900 ff. – b) Schornsteinfeger. 1900 ff. – c) Schiedsrichter. ⇨ Mann 17. Sportl 1950 ff. – d) Kameradenjustiz. Anspielung auf die Kinderschreckgestalt. BSD 1965 ff. – e) Arbeiter, der seinen Nebenverdienst nicht versteuert (⇨ Schwarzarbeiter). 1965 ff.
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54. starker Mann = Athlet (auch im übertragenen Sinn). 1920 ff.
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55. vielfältiger Mann = Mann mit ungebügelter Hose; Mann, dessen Hose viele Knitterfalten aufweist. Auf-
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gekommen mit König Ludwig III. von Bayern (1845-1921), der wegen des Querfaltenreichtums seiner Hosen den Beinamen »der Vielfältige« erhielt. Vgl das Gegenwort »⇨ Mann 44«. Spätestens seit 1900.
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56. wilder Mann = Penis. Wild = ungestüm. 1950 ff.
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57. pro Mann einen Vogel = für jeden Gast nur ein einziges Stück. Herzuleiten von der Niederjagd: jeder Jagdteilnehmer erhält ein Stück Federwild. 1600 ff.
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58. ein Mann, ein Wort, – eine Frau, ein Wörterbuch: Männer reden kurz und bündig, Frauen weitschweifig. Diese fragwürdige Volksweisheit hängt wohl mit der aulkommenden Frauen-Emanzipation zusammen, vor allem mit dem Suffragettenwesen. Seit dem 19. Jh.
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59. wütend wie tausend Mann = überaus wütend. 1930 ff.
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60. das hält der beste Mann nicht aus = das ist unerträglich. 1900 ff.
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61. Mann beißt Hund: Musterbeispiel einer wichtigen Tagesneuheit. Soll von John Bogard, dem City- Editor der »New York Sun«, stammen: daß ein Hund einen Mann beißt, hielt er nicht für eine mitteilenswerte Nachricht, wohl aber den umgekehrten Sachverhalt. 1950 (?) ff.
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62. am Mann bleiben = a) sein Ziel beharrlich verfolgen; jn hartnäckig bekämpfen. Man bleibt dem Verfolgten »auf den Fersen«. Sold 1939 ff. – b) einen Unentschlossenen zu überzeugen suchen; ausdauernd auf jn einreden. 1940 ff.
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63. etw an den Mann bringen = eine Ware verkaufen; die Tochter verheiraten; sein Wissen (einen Witz) beisteuern. Ursprünglich eine kaufmannssprachliche Redewendung im Sinne von »einen Käufer (Abnehmer) finden«. 1700 ff.
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64. sich an den Mann bringen = sich als Frau anziehend für den Mann (die Männer) kleiden, schminken usw. 1920 ff.
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65. mein Mann dankt = mein Mann wünscht kein weiteres Glas Bier o. ä. (sagt die Frau, wenn sie nicht will, daß ihr Mann noch mehr trinkt). 1920 ff.
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66. auf den Mann dressiert sein = nur dazu erzogen sein, auf Männer vorteilhaft zu wirken, um frühest- und/oder bestmögliche Verehelichung zu erreichen. Übertragen vom abgerichteten Hund. 1880 ff.
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67. den kleinen Mann einkeilen = koitieren. ⇨ Mann 48 b; ⇨ Keil 2. 1900 ff.
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68. einem nackten Mann in die Tasche fassen (greifen) = Unmögliches versuchen. 1920 ff.
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69. faß' mal einem nackten Mann in die Tasche!: Erwiderung auf eine Bitte um Geld. 1920 ff.
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70. du hast wohl einen kleinen Mann im Ohr? = a) du kannst wohl nicht gut hören? Mit dem »kleinen Mann« ist ursprünglich wohl der Schmalzpfropf im Ohr gemeint. 1900 ff. – b) du bist wohl nicht ganz bei Verstand? Hängt wohl mit dem Kopfwurm der Schafe zusammen (vgl ⇨ Drehwurm 1). 1900 ff.
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71. den kleinen Mann im Ohr haben = beim Telefonieren abgehört werden. 1960 ff.
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72. das haut den stärksten Mann vom Schlitten!: Ausruf großer Verwunderung. ⇨ Eskimo 2. 1950 ff.
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73. das hilft dem alten Mann wieder aufs Fahrrad! = das kräftigt sehr. Geht zurück auf den Werbetext einer westfälischen Schnapsbrennerei. 1967 ff.
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74. sich einen Mann kaufen = einen Mann durch Geld an sich ziehen, an sich binden. 1920 ff.
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75. da müssen Männer mit Bärten kommen und keine Hampelmänner = nur Erwachsene und Erfahrene können darüber urteilen, können es bewerkstelligen. 1920 ff.
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76. da müssen Männer kommen und keine aufgewärmten Leichen = nur kräftige Erwachsene können
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hier helfen, können es schaffen. 1930 ff.
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77. starke Männer kriegen = geprügelt werden. Geht zurück auf eine Schulstrafe: man wurde »zu starken Männern verurteilt«, d. h. zur Ausführung der Strafe bestimmte der Lehrer kräftige Jungen. Schül seit dem späten 19. Jh., sächs .
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78. den dicken Mann machen = sich aufspielen. Variante zu »sich aufblasen wie ein ⇨ Frosch«. 1920 ff.
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79. den braven Mann markieren = durch gutes Benehmen schlechte Absichten verschleiern; Gefügigkeit vortäuschen. 1920 ff.
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80. den feinen Mann markieren = sich bei entsprechender Gelegenheit (wider sonstige Gewohnheit) elegant kleiden und vornehm benehmen. ⇨ markieren 1920 ff.
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81. den großen Mann markieren = sich aufspielen. 1920 ff.
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81 a. den starken Mann markieren = die Mitmenschen (Leute) seine Macht spüren lassen; sich alles zutrauen. 1920 ff.
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82. den toten Mann markieren = sich taub, geistesabwesend stellen. 1920 ff.
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83. den wilden Mann markieren = erregt tun; sich
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zornig gebärden; Unfrieden stiften; sich geisteskrank stellen. Der »wilde Mann« ist eine überlebensgroße Sagengestalt, die in den Wäldern hauste. Gern übertragen auf Leute, die im Rausch Streit anfangen. 1840 ff.
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84. einem nackten Mann die Hand schütteln = harnen (auf Männer bezogen). Anspielung auf ⇨ Mann 48 b. 1960 ff.
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85. alter Mann ist kein Blitzzug = alte Leute können nicht schneller arbeiten. Sold 1914 ff.
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86. alter Mann ist kein D-Zug (kein Schnellzug) = ich erledige den Auftrag, wünsche aber nicht, (zu besonderer Eile) getrieben zu werden. Sold in beiden Weltkriegen; auch ziv .
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87. alter Mann ist keine Fliege = in meinem Alter kann man sich nicht noch mehr beeilen. Sold 1914 ff.
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88. alter Mann ist kein Omnibus = schneller kann ich es nicht erledigen. 1950 ff.
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89. alter Mann ist kein Orientexpreß = größere Geschwindigkeit (Eile, Eilfertigkeit) kannst du von mir nicht erwarten. »Orientexpreß« meint die trad D-Zug- Verbindung (Paris-)Wien-Istanbul. Sold 1939 ff, österr .
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90. alter Mann ist kein Schnellboot = mich brauchst du nicht anzufeuern. Marinespr 1939 ff.
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91. alter Mann ist kein Torpedoboot = ich tue (er tut) alles Erforderliche, so schnell es geht. Marinespr 1914 ff.
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92. erster Mann an der Spritze sein = Hauptperson sein; an etw den entscheidenden Anteil haben. ⇨ Mann 28. »Erster« meinte denjenigen Bürger, der bei einem Schadenfeuer als erster bei der Spritze antrat. 1840 ff.
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93. Mann und Frau sind eins = eine ausgespielte Dame wird mit einem König überspielt. Kartenspielerspr. Variante zu Matthäus 19,5. Seit dem 19. Jh.
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94. ein toter Mann sein = beruflich, moralisch, politisch erledigt sein; als verfemt gelten. Der Betreffende gilt gesellschaftlich für tot. 1930 ff.
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95. Manns genug sein = seine Interessen mannhaft vertreten; auf keinen Helfer angewiesen sein. Seit dem 19. Jh.
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96. der Mann ist des Weibes Haupt = eine ausgespielte Dame wird von einem König überspielt. Fußt auf 1. Korinther 11,3. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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97. hart am Mann sein = eine Sache aufmerksam, beharrlich verfolgen und/oder gegen Widersacher verfechten. Übertragen von der Verfolgung eines Verdächtigen. 1950 ff.
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98. blau sein wie tausend Mann = volltrunken sein. ⇨ blau 5. 1910 ff.
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99. satt sein wie tausend Mann = völlig gesättigt sein. 1955 ff.
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100. voll sein wie tausend Mann = a) volltrunken sein. Seit dem 19. Jh. – b) vollauf gesättigt sein. 1955 ff.
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101. Hauptsache, der Mann ist gesund, und die Frau hat Arbeit: scherzhafte oder spöttische Redewendung in Zeitläuften der »Gleichberechtigung« von Mann und Frau. 1955 ff.
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102. den dicken Mann spielen = sich brüsten; überheblich sein. ⇨ Mann 78. 1920 ff.
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103. den großen Mann spielen = über seine Verhältnisse leben, um auf die anderen einen (vermeintlich) vorteilhaften Eindruck zu machen. ⇨ Mann 81. 1890 ff.
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104. den kleinen Mann spielen = sich leutselig geben; sich für unbedeutender ausgeben, als man ist. 1920 ff.
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105. den scharfen Mann spielen = energisch durchgreifen. ⇨ scharf. BSD 1965 ff.
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106. den schwarzen Mann spielen = grundlos Angst einflößen. Schwarzer Mann = Kinderschreckgestalt. 1840 ff.
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107. toter Mann spielen = a) sich tot stellen. 1935 ff. – b) so tun, als ginge einen etw nichts an; wohlweislich, absichtlich nicht tätig werden. 1935 ff.
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108. den wilden Mann spielen = a) sich wild gebärden; im Rausch Streit anfangen. ⇨ Mann 83. 1840 ff. – b) arbeitsversessen sein; ein strenger Ausbilder sein. 1870 ff.
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109. Mann und Frau spielen = koitieren, ohne miteinander verheiratet zu sein; sich in Hotels o. ä. als verheiratet ausgeben. 1900 ff.
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110. seinen Mann stehen (stellen) = sich bewähren; seine Pflicht erfüllen; sich als tapfer erweisen; seine Gesinnung nicht verleugnen. Hergenommen von der Schadenfeuerbekämpfung: Früher war jeder Bürger verpflichtet, nach einem monatlich umgehenden Wechsel zum Dienst bei der Feuerspritze entweder persönlich zu erscheinen oder einen Ersatzmann zu stellen. Seit dem 18. Jh.
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111. auf etw stehen wie tausend Mann = treu zu einer
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Sache stehen. ⇨ stehen. Halbw 1955 ff.
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112. das wirft einen gestandenen Mann nicht um = das erschüttert mich nicht; das bringt mich nicht aus der Fassung. ⇨ gestanden. 1920 ff.
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113. das haut (wirft) den stärksten Mann um!: Ausdruck größter Überraschung. Vor Erstaunen oder Erschrecken verliert man das Gleichgewicht. 1930 ff.
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114. die Männer wechseln wie das Hemd (die Kleider) = als Frau nur kurzfristige Männerbekanntschaften schließen. 1900 ff.
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115. du willst wohl ein Mann werden?: Frage an einen, der sich einen Bart wachsen läßt, oder an einen, der schlecht rasiert oder unrasiert ist. 1920 ff.
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116. dem kleinen Mann die große Welt zeigen = im Freien harnen (auf Männer bezogen). ⇨ Mann 48 b. 1930 ff.
1. Mann (Mann, o Mann)!: Ausruf des Staunens. Seit dem 19. Jh.
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2. fester Freund einer Halbwüchsigen. 1900 ff; häufiger seit 1950.
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3. Zuhälter einer Prostituierten. 1900 ff.
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4. hallo, Mann (auch engl ausgesprochen: hallo, man)!: Begrüßungsformel Jugendlicher unter sich. 1950 ff.
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5. Mann des Anstoßes = Fußballspieler, der den Anstoßball tritt. Sportl 1950 ff. (scherzhaft).
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6. Mann vom Bau = Fachmann, Sachkenner, Sachverständiger. ⇨ Bau 18. Seit dem 19. Jh.
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7. Mann mit goldenen Beinen = erfolgreicher Fußballspieler. ⇨ Bein 7. 1960 ff.
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8. Mann mit breitem Daumen = Liebediener. Er ist ein »⇨ Radfahrer«: mit seinem breiten Daumen kann er die Fahrradklingel gut betätigen. BSD 1965 ff.
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9. Mann mit dem Eßbesteck an der Schirmmütze = Grenadier. Anspielung auf das Mützenemblem: gekreuzte Klingen, von Eichenlaub umrahmt. BSD 1965 ff.
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10. Mann von Format = a) beachtlicher, bedeutender Mann. ⇨ Frau 9. 1900 ff. – b) beleibter Mann. 1930 ff.
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11. Mann in Gelee = Fahrer im Kabinenroller mit Plexiglas-Kuppel. Er nimmt sich wie eingesülzt aus. 1956 ff.
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12. Mann Gottes!: verwunderte oder mißbilligende Anrede. Eigentlich die Bezeichnung für Moses in der Bedeutung »von Gott Gesandter«; im 19. Jh. umgewandelt zur Anrede an einen wunderlichen Menschen.
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13. Mann Gottes in der Hutschachtel = einfältiger Mann.1950 ff.
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14. Mann mit Haken und Ösen = tatkräftiger Mann. ⇨ Haken 4. 1950 ff.
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15. Mann mit tausend Händen = Alleskönner; Allerweltskerl. 1935 ff.
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16. Mann zum Herzeigen = stattlicher Mann. 1920 ff.
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17. Mann im schwarzen Kittel = Schiedsrichter. Er ist schwarz gekleidet. Sportl 1950 ff.
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18. Mann mit der Klingel = Liebediener. ⇨ Mann 8. BSD 1965 ff.
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19. Mann mit dem Koffer = Fahnenflüchtiger. Herzu-
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leiten von der Fernsehserie um den Agenten McGild, dargestellt von Richard Bradford; ausgestrahlt an 18 Abenden des Jahres 1969; Wiederholung 1971. BSD 1970 ff.
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20. Mann mit dem Kuckuck = Gerichtsvollzieher. ⇨ Kuckuck. 1900 ff.
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21. Mann mit dem goldenen Lenker = Liebediener. ⇨ Lenker. Sold 1939 bis heute.
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21 a. Mann im Ohr = a) Hörgerät. 1955 ff. b) Abhörer eines Telefongesprächs. 1960 ff. – c) Berater eines Politikers. 1975 ff.
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22. Mann mit den goldenen Pedalen = liebedienerischer Mann. ⇨ Pedal. Sold 1939 bis heute.
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23. Mann von Querformat = breitschultriger Mann. In übertreibender Darstellung ist er breiter als hoch. 1960 ff.
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24. Mann mit Schein = Draufgänger. Er besitzt den ⇨ Jagdschein: für die Folgen braucht er nicht einzustehen. BSD 1965 ff.
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25. Mann aus dem Schrank = Mann in knitterfreier Kleidung. Er erweckt den Eindruck, als habe er die Kleidung soeben aus dem Schrank genommen. 1955 ff.
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26. Mann in Schwarz = Schiedsrichter. ⇨ Mann 17. Sportl 1950 ff.
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27. Mann des Spatens = Heeresangehöriger. Zu seiner vollständigen milit Ausrüstung gehört der Spaten (das Schanzzeug). BSD 1965 ff.
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28. Mann an (bei, von) der Spritze = maßgebender Mann; Ranghöchster; Fachmann; Tüchtigster. Meint eigentlich den Leiter der Feuerwehr oder der Löscharbeiten. 1840 ff.
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29. Mann von der Stange = Durchschnittsmann ohne individuelle Züge. ⇨ Stange. 1950 ff.
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30. Mann von (auf) der Straße = Durchschnittsbürger. Meint den Mann außerhalb seines Privatlebens: er gibt sich auf der Straße wie jeder andere. 1920 ff.
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31. Mann der ersten Stunde = Bürger, der kurz nach dem Zusammenbruch 1945 sich um die Wiedererrichtung des staatlichen Lebens und der Demokratie verdient gemacht hat. 1960 ff.
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32. Mann mit goldenen Waden = erfolgreicher, hochbezahlter Fußballspieler. ⇨ Mann 7. 1960 ff.
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33. Mann in der Wanne = Eisenhahnbeamter an der Bahnhofs-, Bahnsteigsperre. Der Schalter ist wannenförmig gebaut. 1930 ff.
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34. Mann mit einnehmendem Wesen = Dieb. Wortspiel mit zwei Bedeutungen des Wortes »einnehmend« = a) sympathisch; = b) diebisch; in die Tasche steckend. Seit dem 19. Jh.
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35. Mann von der schwarzen Zunft = Schiedsrichter. ⇨ Mann 17. Sportl 1950 ff.
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36. der Mann, den keiner kannte = a) idealer Lehrer. Fußt auf dem dt Titel des 1957 gedrehten Films »Pickup Alley« mit Anita Ekberg. Schül 1959 ff. – b) idealer Soldat. BSD 1960 ff.
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37. der Mann, der zuviel wußte = a) Lehrer. Übernommen vom dt Titel des amerikanischen Hitchcock- Films »The Man Who Knew Too Much« (1957); auch Titel eines Romans von Gilbert Keith Chesterton (1922; dt 1925 und 1960). Schül 1959 ff. – b) Vertrauensschüler. 1959 ff.
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38. alter Mann = a) bläulich-grüner, zerfließender Stangenkäse; (kleiner) Käse. Anspielung entweder auf schrumpfende Körpergröße und Faltigwerden oder auf den durchdringenden Geruch ungepflegter (alleinstehender) alter Männer. 1870 ff. – b) Soldat im letzten Dienstjahr; Altgedienter; Nicht- Kriegsfreiwilliger. Seit dem späten 19. Jh. – c) Klassenwiederholer. Schül 1920 ff. – d) Büchsenfleisch (faseriges Rindfleisch). Ursprünglich bezogen auf die aus ital Hee-
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resbeständen übernommene Verpflegung mit den eingeprägten Buchstaben »A.M« für »amministrazione (oder: alimentazione) militare«, was dt als Abkürzung für »alter Mann« gedeutet wurde. Sold 1941 ff.
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39. alter Mann ohne Knochen = weich, fließend gewordener Harzer-, Mainzer-, Limburgerkäse. ⇨ Mann 38 a. 1900 ff.
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40. alter Mann mit jungen Mädchen = von Maden befallener Käse. ⇨ Mann 38 a. Mädchen = kleine Made. 1920 ff.
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41. delikater Mann = Mann mit vielen Liebschaften. »Delikat« steht für »wohlschmeckend«, aber auch für »heikel«. Seit dem frühen 19. Jh., Berlin.
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42. dritter Mann = Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestags. Fußt auf dem Film »The Third Man« (1950) mit Orson Welles nach dem Roman gleichen Titels von Graham Greene. Nach Meinung der eigens befragten Soldaten ist der Wehrbeauftragte der »große Unbekannte«: niemand bekommt ihn zu Gesicht, und in der Öffentlichkeit veranlaßt er nichts. BSD 1965 ff.
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43. der einfache Mann = Durchschnittsbürger ohne große Geistesbildung, aber mit gesundem Urteilsvermögen. 1920 ff.
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44. einfältiger Mann = Mann mit sorgfältig gebügel-
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ter Hose. Scherzhafte Anspielung auf die Bügelfalte(n); gemeint ist der Gegensatz zu »⇨ Mann 55«. 1900 ff.
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45. erster Mann am Drücker = sehr einflußreicher Mann. ⇨ Drücker 13 a. 1920 ff.
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46. gemachter Mann = a) Wohlhabender, Reicher; Mann in beruflich gesicherten Verhältnissen; Mann, der (finanziell) sorglos leben kann. Gemacht = fertig, abgeschlossen. Seit dem 18. Jh. Vgl engl »he is a made man«. – b) Schieber. Mit Hilfe seiner unlauteren Machenschaften ist er zu Wohlstand gelangt. Seit dem frühen 20. Jh.
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47. gestandener Mann = erwachsener, bejahrter, gesetzter, zuverlässiger Mann. ⇨ gestanden. Seit dem 16. Jh.
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48. der kleine Mann = a) durchschnittlicher Bürger mit geringem bis mittlerem Einkommen. Er lebt in sogenannt »kleinen« Verhältnissen und ist im Sinne des damaligen Standesdünkels unbedeutend. Gegen 1870 in Österreich aufgekommen. – b) Penis. 1900 ff. – c) kleiner Junge (Kosewort); kleinwüchsiger Heranwachsender. 1900 ff.
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49. kleiner Mann ganz groß = Klassensprecher. Offenkundig übernommen vom Titel des 1956 mit Karin Dor gedrehten Films (Filmtitel von R. A. Stemmle
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schon 1938). Schül 1958 ff.
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50. der kleine Mann im Ohr = Hörgerät. 1955 ff.
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51. mein lieber Mann!: Ausruf der Verwunderung. Vielleicht entstellt aus »mein lieber Gott!«. Betonung stets auf »lieber«. Geläufig auch in der grotesken Form: »mein lieber Mann, Frollein!«. Spätestens seit 1900.
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52. der schönste Mann im Staate = Soldat. Unter Kaiser Wilhelm II. aufgekommen, wahrscheinlich durch den Operettenschlager von Walter Kollo (1914) aus »Immer feste druff!« mit dem Text: »Der Soldate, der Soldate ist der schönste Mann im ganzen Staate«.
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53. schwarzer Mann = a) Geistlicher. Wegen der Farbe der Amtstracht; zugleich beeinflußt von der Bedeutung »Schreckgestalt«. 1900 ff. – b) Schornsteinfeger. 1900 ff. – c) Schiedsrichter. ⇨ Mann 17. Sportl 1950 ff. – d) Kameradenjustiz. Anspielung auf die Kinderschreckgestalt. BSD 1965 ff. – e) Arbeiter, der seinen Nebenverdienst nicht versteuert (⇨ Schwarzarbeiter). 1965 ff.
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54. starker Mann = Athlet (auch im übertragenen Sinn). 1920 ff.
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55. vielfältiger Mann = Mann mit ungebügelter Hose; Mann, dessen Hose viele Knitterfalten aufweist. Auf-
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gekommen mit König Ludwig III. von Bayern (1845-1921), der wegen des Querfaltenreichtums seiner Hosen den Beinamen »der Vielfältige« erhielt. Vgl das Gegenwort »⇨ Mann 44«. Spätestens seit 1900.
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56. wilder Mann = Penis. Wild = ungestüm. 1950 ff.
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57. pro Mann einen Vogel = für jeden Gast nur ein einziges Stück. Herzuleiten von der Niederjagd: jeder Jagdteilnehmer erhält ein Stück Federwild. 1600 ff.
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58. ein Mann, ein Wort, – eine Frau, ein Wörterbuch: Männer reden kurz und bündig, Frauen weitschweifig. Diese fragwürdige Volksweisheit hängt wohl mit der aulkommenden Frauen-Emanzipation zusammen, vor allem mit dem Suffragettenwesen. Seit dem 19. Jh.
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59. wütend wie tausend Mann = überaus wütend. 1930 ff.
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60. das hält der beste Mann nicht aus = das ist unerträglich. 1900 ff.
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61. Mann beißt Hund: Musterbeispiel einer wichtigen Tagesneuheit. Soll von John Bogard, dem City- Editor der »New York Sun«, stammen: daß ein Hund einen Mann beißt, hielt er nicht für eine mitteilenswerte Nachricht, wohl aber den umgekehrten Sachverhalt. 1950 (?) ff.
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62. am Mann bleiben = a) sein Ziel beharrlich verfolgen; jn hartnäckig bekämpfen. Man bleibt dem Verfolgten »auf den Fersen«. Sold 1939 ff. – b) einen Unentschlossenen zu überzeugen suchen; ausdauernd auf jn einreden. 1940 ff.
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63. etw an den Mann bringen = eine Ware verkaufen; die Tochter verheiraten; sein Wissen (einen Witz) beisteuern. Ursprünglich eine kaufmannssprachliche Redewendung im Sinne von »einen Käufer (Abnehmer) finden«. 1700 ff.
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64. sich an den Mann bringen = sich als Frau anziehend für den Mann (die Männer) kleiden, schminken usw. 1920 ff.
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65. mein Mann dankt = mein Mann wünscht kein weiteres Glas Bier o. ä. (sagt die Frau, wenn sie nicht will, daß ihr Mann noch mehr trinkt). 1920 ff.
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66. auf den Mann dressiert sein = nur dazu erzogen sein, auf Männer vorteilhaft zu wirken, um frühest- und/oder bestmögliche Verehelichung zu erreichen. Übertragen vom abgerichteten Hund. 1880 ff.
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67. den kleinen Mann einkeilen = koitieren. ⇨ Mann 48 b; ⇨ Keil 2. 1900 ff.
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68. einem nackten Mann in die Tasche fassen (greifen) = Unmögliches versuchen. 1920 ff.
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69. faß' mal einem nackten Mann in die Tasche!: Erwiderung auf eine Bitte um Geld. 1920 ff.
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70. du hast wohl einen kleinen Mann im Ohr? = a) du kannst wohl nicht gut hören? Mit dem »kleinen Mann« ist ursprünglich wohl der Schmalzpfropf im Ohr gemeint. 1900 ff. – b) du bist wohl nicht ganz bei Verstand? Hängt wohl mit dem Kopfwurm der Schafe zusammen (vgl ⇨ Drehwurm 1). 1900 ff.
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71. den kleinen Mann im Ohr haben = beim Telefonieren abgehört werden. 1960 ff.
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72. das haut den stärksten Mann vom Schlitten!: Ausruf großer Verwunderung. ⇨ Eskimo 2. 1950 ff.
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73. das hilft dem alten Mann wieder aufs Fahrrad! = das kräftigt sehr. Geht zurück auf den Werbetext einer westfälischen Schnapsbrennerei. 1967 ff.
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74. sich einen Mann kaufen = einen Mann durch Geld an sich ziehen, an sich binden. 1920 ff.
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75. da müssen Männer mit Bärten kommen und keine Hampelmänner = nur Erwachsene und Erfahrene können darüber urteilen, können es bewerkstelligen. 1920 ff.
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76. da müssen Männer kommen und keine aufgewärmten Leichen = nur kräftige Erwachsene können
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hier helfen, können es schaffen. 1930 ff.
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77. starke Männer kriegen = geprügelt werden. Geht zurück auf eine Schulstrafe: man wurde »zu starken Männern verurteilt«, d. h. zur Ausführung der Strafe bestimmte der Lehrer kräftige Jungen. Schül seit dem späten 19. Jh., sächs .
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78. den dicken Mann machen = sich aufspielen. Variante zu »sich aufblasen wie ein ⇨ Frosch«. 1920 ff.
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79. den braven Mann markieren = durch gutes Benehmen schlechte Absichten verschleiern; Gefügigkeit vortäuschen. 1920 ff.
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80. den feinen Mann markieren = sich bei entsprechender Gelegenheit (wider sonstige Gewohnheit) elegant kleiden und vornehm benehmen. ⇨ markieren 1920 ff.
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81. den großen Mann markieren = sich aufspielen. 1920 ff.
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81 a. den starken Mann markieren = die Mitmenschen (Leute) seine Macht spüren lassen; sich alles zutrauen. 1920 ff.
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82. den toten Mann markieren = sich taub, geistesabwesend stellen. 1920 ff.
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83. den wilden Mann markieren = erregt tun; sich
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zornig gebärden; Unfrieden stiften; sich geisteskrank stellen. Der »wilde Mann« ist eine überlebensgroße Sagengestalt, die in den Wäldern hauste. Gern übertragen auf Leute, die im Rausch Streit anfangen. 1840 ff.
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84. einem nackten Mann die Hand schütteln = harnen (auf Männer bezogen). Anspielung auf ⇨ Mann 48 b. 1960 ff.
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85. alter Mann ist kein Blitzzug = alte Leute können nicht schneller arbeiten. Sold 1914 ff.
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86. alter Mann ist kein D-Zug (kein Schnellzug) = ich erledige den Auftrag, wünsche aber nicht, (zu besonderer Eile) getrieben zu werden. Sold in beiden Weltkriegen; auch ziv .
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87. alter Mann ist keine Fliege = in meinem Alter kann man sich nicht noch mehr beeilen. Sold 1914 ff.
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88. alter Mann ist kein Omnibus = schneller kann ich es nicht erledigen. 1950 ff.
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89. alter Mann ist kein Orientexpreß = größere Geschwindigkeit (Eile, Eilfertigkeit) kannst du von mir nicht erwarten. »Orientexpreß« meint die trad D-Zug- Verbindung (Paris-)Wien-Istanbul. Sold 1939 ff, österr .
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90. alter Mann ist kein Schnellboot = mich brauchst du nicht anzufeuern. Marinespr 1939 ff.
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91. alter Mann ist kein Torpedoboot = ich tue (er tut) alles Erforderliche, so schnell es geht. Marinespr 1914 ff.
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92. erster Mann an der Spritze sein = Hauptperson sein; an etw den entscheidenden Anteil haben. ⇨ Mann 28. »Erster« meinte denjenigen Bürger, der bei einem Schadenfeuer als erster bei der Spritze antrat. 1840 ff.
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93. Mann und Frau sind eins = eine ausgespielte Dame wird mit einem König überspielt. Kartenspielerspr. Variante zu Matthäus 19,5. Seit dem 19. Jh.
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94. ein toter Mann sein = beruflich, moralisch, politisch erledigt sein; als verfemt gelten. Der Betreffende gilt gesellschaftlich für tot. 1930 ff.
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95. Manns genug sein = seine Interessen mannhaft vertreten; auf keinen Helfer angewiesen sein. Seit dem 19. Jh.
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96. der Mann ist des Weibes Haupt = eine ausgespielte Dame wird von einem König überspielt. Fußt auf 1. Korinther 11,3. Kartenspielerspr. seit dem 19. Jh.
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97. hart am Mann sein = eine Sache aufmerksam, beharrlich verfolgen und/oder gegen Widersacher verfechten. Übertragen von der Verfolgung eines Verdächtigen. 1950 ff.
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98. blau sein wie tausend Mann = volltrunken sein. ⇨ blau 5. 1910 ff.
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99. satt sein wie tausend Mann = völlig gesättigt sein. 1955 ff.
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100. voll sein wie tausend Mann = a) volltrunken sein. Seit dem 19. Jh. – b) vollauf gesättigt sein. 1955 ff.
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101. Hauptsache, der Mann ist gesund, und die Frau hat Arbeit: scherzhafte oder spöttische Redewendung in Zeitläuften der »Gleichberechtigung« von Mann und Frau. 1955 ff.
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102. den dicken Mann spielen = sich brüsten; überheblich sein. ⇨ Mann 78. 1920 ff.
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103. den großen Mann spielen = über seine Verhältnisse leben, um auf die anderen einen (vermeintlich) vorteilhaften Eindruck zu machen. ⇨ Mann 81. 1890 ff.
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104. den kleinen Mann spielen = sich leutselig geben; sich für unbedeutender ausgeben, als man ist. 1920 ff.
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105. den scharfen Mann spielen = energisch durchgreifen. ⇨ scharf. BSD 1965 ff.
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106. den schwarzen Mann spielen = grundlos Angst einflößen. Schwarzer Mann = Kinderschreckgestalt. 1840 ff.
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107. toter Mann spielen = a) sich tot stellen. 1935 ff. – b) so tun, als ginge einen etw nichts an; wohlweislich, absichtlich nicht tätig werden. 1935 ff.
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108. den wilden Mann spielen = a) sich wild gebärden; im Rausch Streit anfangen. ⇨ Mann 83. 1840 ff. – b) arbeitsversessen sein; ein strenger Ausbilder sein. 1870 ff.
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109. Mann und Frau spielen = koitieren, ohne miteinander verheiratet zu sein; sich in Hotels o. ä. als verheiratet ausgeben. 1900 ff.
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110. seinen Mann stehen (stellen) = sich bewähren; seine Pflicht erfüllen; sich als tapfer erweisen; seine Gesinnung nicht verleugnen. Hergenommen von der Schadenfeuerbekämpfung: Früher war jeder Bürger verpflichtet, nach einem monatlich umgehenden Wechsel zum Dienst bei der Feuerspritze entweder persönlich zu erscheinen oder einen Ersatzmann zu stellen. Seit dem 18. Jh.
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111. auf etw stehen wie tausend Mann = treu zu einer
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Sache stehen. ⇨ stehen. Halbw 1955 ff.
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112. das wirft einen gestandenen Mann nicht um = das erschüttert mich nicht; das bringt mich nicht aus der Fassung. ⇨ gestanden. 1920 ff.
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113. das haut (wirft) den stärksten Mann um!: Ausdruck größter Überraschung. Vor Erstaunen oder Erschrecken verliert man das Gleichgewicht. 1930 ff.
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114. die Männer wechseln wie das Hemd (die Kleider) = als Frau nur kurzfristige Männerbekanntschaften schließen. 1900 ff.
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115. du willst wohl ein Mann werden?: Frage an einen, der sich einen Bart wachsen läßt, oder an einen, der schlecht rasiert oder unrasiert ist. 1920 ff.
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116. dem kleinen Mann die große Welt zeigen = im Freien harnen (auf Männer bezogen). ⇨ Mann 48 b. 1930 ff.