Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Maikäfer
Maikäfer m \
1. Querschläger eines Handfeuerwaffengeschosses. Wegen des summenden Geräuschs. Sold in beiden Weltkriegen; wahrscheinlich seit etwa 1900; auch ziv .
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2. nettes Mädchen; kleines Mädchen (Kosewort). Käfer 1. 1900 ff.
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3. im Mai Geborene(r). 1920 ff.
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4. Wanze. Beschönigung. Sold 1914 ff.; rotw 1920 ff.
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5. Kleiderlaus. Sie ist schmutziggelb bis bräunlich. Sold in beiden Weltkriegen.
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6. Zigarrenendstück. Wegen der Farbähnlichkeit. 1920 ff.
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7. buckliger (bucklerter) Maikäfer = Schimpfwort. Österr 1930 ff.
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8. vergnügt wie ein Maikäfer = frohgestimmt; sehr lustig. 1900 ff.
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9. wie ein Maikäfer = umständlich. maikäfern. 1900 ff.
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10. die Maikäfer in der Luft klistieren = mit Kenntnissen und Geschicklichkeiten prahlen; als Arzt mehr
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(besser) scheinen als sein. Österr seit dem 19. Jh.
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11. über die Unsterblichkeit des Maikäfers nachdenken = vor sich hinträumen. Die Sitte eines Vortrags über dieses Thema lebt alljährlich bei der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau wieder auf. Stud seit dem späten 19. Jh.
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12. jm einen Maikäfer ins Bett praktizieren = jn mit einer beunruhigenden Sache behelligen. Übernommen aus den Bubenstreichen von Max und Moritz in der Bildergeschichte von Wilhelm Busch. 1962 ff.
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13. den toten Maikäfer spielen = sich unbeteiligt stellen; den Nichtbetroffenen heucheln; mit dem Täterkreis angeblich nichts zu tun haben. Maikäfer stellen sich bei Gefahr tot. Sold 1939 ff.
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14. über die Unsterblichkeit des Maikäfers sprechen = einen humoristisch-unsinnigen Vortrag halten. Maikäfer 11. Seit dem späten 19. Jh., stud .
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15. wie ein Maikäfer strahlen = über das ganze Gesicht strahlen. Soll auf der Physiognomie des Maikäfers beruhen, der, von vorn gesehen, einen lächelnden Eindruck macht. 1900 ff, schül und stud .
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Ansicht: Maikäfer