Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Linie
Linie f \
1. auf der ganzen Linie = völlig, überall; ohne Ausnahme. Linie ist die Schlachtreihe. Der Ausdruck stammt aus Heeresberichten seit 1870.
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2. jn auf Linie bringen = jn an Zucht, Sitte und Ordnung gewöhnen; jn zu gemeinsamem Vorgehen veranlassen; jn nach parteipolitischen Grundsätzen schulen. Linie ist das genaue Neben- und Hintereinanderstehen einer Gruppe, dann auch die Richtlinie des Handelns (Parteilinie). Analog zu » ausrichten 1« und »auf Vordermann bringen«. 1933 ff.
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3. auf der Linie gehen = Straßenprostituierte sein. Vgl » Leine 1«. 1900 ff.
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4. der schlanken Linie huldigen = Anforderungen sich zu entziehen trachten. Die schlanke Körpergestalt steht hier wortspielerisch für »sich schlank machen«. Sold 1935 ff.
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5. auf jds Linie liegen = jds (politische) Absichten teilen. 1933 ff.
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6. die schlanke Linie verfolgen = zu verbrecherischem Lebenswandel neigen; unehrlich sein. schlank 1. 1950 ff.
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