Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Lenz
Lenz m \
1. angenehme Gelegenheit; leichte, bequeme Arbeit; bequemer Dienst; Sonntags-, Feiertagsruhe; Trägheit. »Lenz«, die Kurzform des Vornamens Lorenz, hat auch die Bedeutung »Narr« und »Kerl« schlechthin. Der »faule Lenz« ist der faule Lorenz. Hieraus gekürzt. 1870 ff.
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2. Spaß, Narretei. 1900 ff.
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3. Mädchen von 18 Lenzen = achtzehnjähriges Mädchen. Nachklang des seit dem 18. Jh. gebräuchlichen Wortschatzes der Dichter. Das Lebensalter des Menschen wird gern in Jahreszeiten ausgedrückt. Seit dem 19. Jh.
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4. fauler Lenz = a) träger Arbeiter. 1500 ff. Lenz 1. – b) angenehmer Dienst. BSD 1960 ff.
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5. langer Lenz = lange Freudenzeit; angenehm lange Zeitspanne. 1950 ff.
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6. ruhiger Lenz = bequemer Dienst BSD 1960 ff.
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6 a. schlauer (schöner, sonniger) Lenz = sorgloses Leben; angenehmes Nichtstun. 1870 ff.
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7. er hat 'nen Lenz = er braucht nicht schwer zu arbeiten; er hat arbeitsfrei; er ist ziemlich träge. 1910 ff.
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8. 18 Lenze auf dem Rücken haben = achtzehn Jahre alt sein. Lenz 3. Vgl auch Buckel 16. 1900 ff.
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9. einen Lenz schieben = bequemen Dienst haben. BSD 1960 ff.
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10. einen ruhigen (faulen, schlauen, gescheiten, lauen) Lenz schieben (machen) = sich mit der Arbeit nicht beeilen müssen; keinen anstrengenden Dienst haben. 1870 ff.
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