Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Leder
Leder n . \
1. Menschenhaut. Eigentlich die gegerbte Tierhaut. 1500 ff.
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2. zähes Stück Fleisch o.ä. Seit dem 19. Jh.
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3. Fußball. 1920 ff, sportl .
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4. liederliche, freche, faule Frau. Analog zu Haut. Seit dem 19. Jh.
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5. braunes Leder = Fußball. Er war früher von brauner Farbe. Sportl 1950 ff.
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6. rundes Leder = Fußball. 1920 ff, sportl .
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7. zäh wie Leder = a) hartnäckig, unnachgiebig. Zäh = widerstandsfähig, willensstark. 1900 ff. – b) schwer zerbeißbar. 1900 ff.
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7 a. jm am Leder flicken = jn kritisieren, bezichtigen. Vgl Zeug 11. 1900 ff.
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8. jm etw aufs Leder geben = jn prügeln. Leder 1. Seit dem 18. Jh.
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9. ihm geht es ans Leder = a) er bezieht Prügel. Seit dem 19. Jh. – b) er wird die Krankheit nicht überstehen; er wird sterben. 1900 ff.
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10. jm ans Leder gehen = a) jm hart zusetzen; jn prügeln. Seit dem 19. Jh. – b) jm empfindlich schaden. 1950 ff.
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11. jm das Leder gerben = jn prügeln. 1700 ff.
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12. ein dickes Leder haben = gefühllos sein. Analog zu »ein dickes Fell haben«. Seit dem 19. Jh.
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13. was das Leder hält = aus Leibeskräften. Analog zu Zeug 14. Seit dem 19. Jh.
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14. jm aufs Leder knien = jm stark zusetzen; jn heftig ausschimpfen. Vom Ringkampf hergenommen. Seit dem 19. Jh.
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15. jm ans (aufs) Leder kommen = jn prügeln. Leder 1. Seit dem 19. Jh.
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16. das Leder landet im zweiten Stockwerk des Kastens = der Fußball geht hoch über das Tor hinaus. Sportl 1950 ff.
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17. jm aufs Leder rücken = a) sich jm in unfreundlicher Absicht nähern; jn bedrängen, verprügeln. Seit dem 19. Jh. – b) jn dringlich ermahnen. Seit dem 19. Jh.
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18. jm das Leder schmieren = jn prügeln. Leder 1; schmieren = einfetten, geschmeidig machen. 1900 ff.
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19. jm auf dem Leder sein = jn hart bedrängen; gegen jn streng vorgehen. 1500 ff.
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20. jm aufs Leder steigen = jn prügeln. 1700 ff.
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21. jm das Leder versohlen = jn schlagen. versohlen. Seit dem 19. Jh.
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22. jm das Leder vollschlagen = jn heftig prügeln. Seit dem 19. Jh.
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23. jm ans Leder wollen = jm hart zusetzen. 1900 ff.
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24. das Leder zappelt im Netz = man hat einen Tortreffer erzielt. Sportl 1920 ff.
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25. vom Leder ziehen = a) energisch einschreiten; streng, unnachsichtig vorgehen. Gemeint ist ursprünglich »das Schwert aus der Lederscheide ziehen«. 1700 ff. – b) einen Darmwind entweichen lassen. 1900 ff. – c) sich zum Beischlaf anschicken (vom Mann gesagt). 1800 ff.
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26. nicht vom Leder ziehen = nicht zahlen wollen. Leder = lederne Geldbörse. Seit dem 19. Jh.
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