Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
leben
leben v \
1. man lebt: Antwort auf die Frage nach dem Befinden. 1870 ff.
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2. man lebt, liebt und leidet: Antwort auf die Frage nach dem Befinden. 1935 ff.
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3. man lebt nur einmal!: Selbsttrost der Verschwender. 1850 ff.
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4. nun leb' mir doch wohl!: Ausdruck des Unwillens. Gemeint ist »lebewohl und geh weg!«. 1900 ff.
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5. und sowas lebt!: Ausdruck der Verzweiflung. Gemeint ist die Verwunderung oder Enttäuschung darüber, daß »sowas« nicht schon längst gestorben ist, wie es sich gehörte. Wohl Verkürzung des Folgenden. 1920/30 ff.
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6. sowas lebt, und Goethe (Schiller) mußte sterben: Goethe; Schiller.
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7. sowas lebt nicht!: Ausdruck ungläubiger Verwunderung. Man will sagen, das (der, die) Gemeinte könne normalerweise überhaupt nicht existieren. 1700 ff.
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8. er lebt nicht mehr lange: Redewendung angesichts der ungewohnten Handlungsweise eines Menschen
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(wenn ein Geiziger freigebig, ein Unverträglicher friedfertig gewesen ist). Scherzhaft nimmt man an, die bisher gewohnten Kräfte nähmen ab, und gegen Ende seines Lebens werde der Betreffende ein normaler Mensch, der seinen Frieden mit der Welt macht. 1870 ff.
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9. miteinander leben = ohne standesamtliche Trauung zusammenleben. Seit dem 19. Jh.
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