Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Lage
Lage f \
1. Stammtischrunde; Getränkespende an die Anwesenden. Übernommen von der Bedeutung »Salve«, dem gleichzeitigen Abfeuern mehrerer gleichartiger Schußwaffen; auch meint »Lage« das Neben- und Übereinanderliegende. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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2. Gruppe Gleichgesinnter. Unter Halbwüchsigen gegen 1950 aus der Bedeutung »Stammtischrunde« entwickelt.
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3. Dienstzeit in der Bundeswehr. Bezieht sich auf die Gesamtheit der zum selben Zeitpunkt eingezogenen Wehrpflichtigen. BSD 1960 ff.
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4. Tracht Prügel. Übertragen vom Abfeuern mehrerer Schußwaffen. 1880 ff.
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4 a. lüttje Lage = ein kleines Glas Dunkelbier und ein Gläschen Korn in einer und derselben Hand gehalten und gleichzeitig in den Mund gegossen. Hannover seit dem 19. Jh. (?).
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5. schiefe Lage = Unannehmlichkeit, Unerwünschtheit. Lage = Lebensumstände. 1920 ff.
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6. keine Spur mehr von einer Lage = die Lage ist verzweifelt, ausweglos, undurchschaubar. Sold 1939 ff.
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7. eine Lage auffahren lassen = einem Kreis von Gästen Getränke unentgeltlich bringen lassen. ⇨ Lage 1; ⇨ auffahren 1. 1900 ff.
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8. eine Lage ausknobeln = durch Würfeln bestimmen, wer für den Stammtisch eine Runde Bier (o. ä.) zu bezahlen hat. ⇨ knobeln. 1900 ff.
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9. sich in die horizontale Lage begeben = sich schlafen legen. 1910 ff.
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10. die Lage peilen = a) sich vergewissern, welche Möglichkeiten und Aussichten bestehen; sich nach den Umständen erkundigen. ⇨ peilen. Sold in beiden Weltkriegen; auch ziv . – b) eine Diebstahlsgelegenheit auskundschaften. 1939 ff.
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11. eine Lage schmeißen (spendieren, geben) = für alle Beteiligten eine Runde Bier (o. ä.) ausgeben. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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12. wie ist die Lage? = wieviele Tage Wehrdienst hast du noch abzuleisten? ⇨ Lage 3. BSD 1960 ff.
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13. die Lage ist beschissen, aber nicht hoffnungslos = die Umstände sind schwierig, aber nicht verzweifelt. ⇨ beschissen. Sold 1939 ff.
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14. die Lage wird erst dann beschissen, wenn wir uns nicht zu helfen wissen = schwierige Umstände werden durch Ratlosigkeit noch verschlimmert. Sold Ermun-
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terungsspruch nach 1943.
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15. die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst = die Lage ist bedenklich. Im Ersten Weltkrieg aufgekommen und im Zweiten wieder aufgegriffen. Verdreht aus »die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos«.
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16. die Lage ist hoffnungsvoll, aber verzweifelt = die Lage ist unhaltbar. Grimmige Ironie. Sold 1944 ff.
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17. die Lage spannen = Erkundigungen einholen. ⇨ spannen. 1900 ff.
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18. jm eine Lage verpassen (bewilligen) = jn heftig verprügeln. ⇨ Lage 4. 1880 ff.
Lage f \
1. Stammtischrunde; Getränkespende an die Anwesenden. Übernommen von der Bedeutung »Salve«, dem gleichzeitigen Abfeuern mehrerer gleichartiger Schußwaffen; auch meint »Lage« das Neben- und Übereinanderliegende. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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2. Gruppe Gleichgesinnter. Unter Halbwüchsigen gegen 1950 aus der Bedeutung »Stammtischrunde« entwickelt.
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3. Dienstzeit in der Bundeswehr. Bezieht sich auf die Gesamtheit der zum selben Zeitpunkt eingezogenen Wehrpflichtigen. BSD 1960 ff.
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4. Tracht Prügel. Übertragen vom Abfeuern mehrerer Schußwaffen. 1880 ff.
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4 a. lüttje Lage = ein kleines Glas Dunkelbier und ein Gläschen Korn in einer und derselben Hand gehalten und gleichzeitig in den Mund gegossen. Hannover seit dem 19. Jh. (?).
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5. schiefe Lage = Unannehmlichkeit, Unerwünschtheit. Lage = Lebensumstände. 1920 ff.
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6. keine Spur mehr von einer Lage = die Lage ist verzweifelt, ausweglos, undurchschaubar. Sold 1939 ff.
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7. eine Lage auffahren lassen = einem Kreis von Gästen Getränke unentgeltlich bringen lassen. ⇨ Lage 1; ⇨ auffahren 1. 1900 ff.
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8. eine Lage ausknobeln = durch Würfeln bestimmen, wer für den Stammtisch eine Runde Bier (o. ä.) zu bezahlen hat. ⇨ knobeln. 1900 ff.
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9. sich in die horizontale Lage begeben = sich schlafen legen. 1910 ff.
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10. die Lage peilen = a) sich vergewissern, welche Möglichkeiten und Aussichten bestehen; sich nach den Umständen erkundigen. ⇨ peilen. Sold in beiden Weltkriegen; auch ziv . – b) eine Diebstahlsgelegenheit auskundschaften. 1939 ff.
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11. eine Lage schmeißen (spendieren, geben) = für alle Beteiligten eine Runde Bier (o. ä.) ausgeben. Seit dem ausgehenden 19. Jh.
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12. wie ist die Lage? = wieviele Tage Wehrdienst hast du noch abzuleisten? ⇨ Lage 3. BSD 1960 ff.
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13. die Lage ist beschissen, aber nicht hoffnungslos = die Umstände sind schwierig, aber nicht verzweifelt. ⇨ beschissen. Sold 1939 ff.
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14. die Lage wird erst dann beschissen, wenn wir uns nicht zu helfen wissen = schwierige Umstände werden durch Ratlosigkeit noch verschlimmert. Sold Ermun-
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terungsspruch nach 1943.
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15. die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst = die Lage ist bedenklich. Im Ersten Weltkrieg aufgekommen und im Zweiten wieder aufgegriffen. Verdreht aus »die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos«.
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16. die Lage ist hoffnungsvoll, aber verzweifelt = die Lage ist unhaltbar. Grimmige Ironie. Sold 1944 ff.
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17. die Lage spannen = Erkundigungen einholen. ⇨ spannen. 1900 ff.
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18. jm eine Lage verpassen (bewilligen) = jn heftig verprügeln. ⇨ Lage 4. 1880 ff.