Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Lack
Lack m \
1. Branntwein. Meint entweder die Farbähnlichkeit des Getränks mit braunem Lack oder fußt auf jidd »log = kleines Flüssigkeitsmaß«. Rotw 1920 ff.
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2. schöne Äußerlichkeit; stutzerhafte Aufmachung; tadelloses Benehmen. Übertragen vom glänzenden Lackanstrich. 1870 ff.
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3. Schund; minderwertige Ware. Fußt auf der Vorstellung vom betrügerischen » Anstrich«. Seit dem 19. Jh.
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4. Geld, Sold. Die Soldaten halten die Löhnung für den Schwindel, mit dem man sie ködert. BSD 1965 ff.
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5. lendenlahmer Lack = durchschaubare Unwahrheit; erkennbarer Übertölpelungsversuch. 1940 ff.
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6. der Lack ist ab (runter) = a) ein Mensch ist älter geworden, hat seine Jugendfrische verloren. Meist auf Frauen bezogen, wohl mit Anspielung auf das Make- up. 1920 ff. – b) die Liebe hat ihre bindende Kraft eingebüßt 1930 ff. – c) die Sache ist reizlos geworden; an dieser Sache haben die Leute kein Interesse mehr. 1930 ff. – d) das Ansehen ist abhanden gekommen; man hat seinen guten Ruf eingebüßt. 1930 ff. – e) die Sache ist erledigt. 1950 ff.
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7. an jds Lack kratzen = jds Ansehen schaden. 1970 ff.
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8. den Lack lassen = unansehnlich werden; altern. Lack 6 a. 1900 ff.
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9. das ist Lack = das ist Betrug, Irreführung, Übertölpelung, Unwahrheit. Lack 3. 1900 ff.
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10. fertig ist der Lack = die Sache ist erledigt; so wird's gemacht. Hervorgegangen aus der Äußerung der Befriedigung über den fertiggestellten Lackanstrich. 1900 ff.
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11. in Lack sein = gut gekleidet sein. Lack 2. Kann im engeren Sinne auf den Lackschuh bezogen sein, der ja kein Alltagsschuh ist. 1900 ff.
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12. sich in Lack schmeißen (werfen) = sich elegant kleiden. Lack 2. 1900 ff.
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