Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kuckuck
Kuckuck m \
1. Orden, Dienstauszeichnung (abf ). Der Wappenadler wird geringschätzig als Kuckuck gedeutet. Seit dem 19. Jh.
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2. Pfändungssiegel des Gerichtsvollziehers; Amtssiegel; Gerichtsvollzieher. 1870 ff.
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3. Pfändung, Zwangsvollstreckung. 1900 ff.
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4. Teufel. Ein Hehlwort, weil nach abergläubischer Vorstellung der Teufel bei unumwundener Namensnennung sich sofort einstellt. An »teuflische List« erinnert das Schmarotzerverhalten des Kuckucks hinsichtlich der Brutpflege. Seit dem 16. Jh.
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5. von der Mutter untergeschobenes Kind eines außerehelichen Vaters. Dar Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester. 1900 ff.
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6. rasierter Kuckuck = Brathähnchen. 1965 ff.
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7. dankbar wie ein Kuckuck = sehr undankbar. Der vom fremden Vogel ausgebrütete Kuckuck vertreibt die kleinen Nestgenossen. Seit dem 19. Jh.
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8. pfui Kuckuck!: Ausruf des Widerwillens. Analog zu »pfui, Teufel!«. ⇨ Kuckuck 4. Seit dem 19. Jh.
————
9. zum Kuckuck (zum Kuckuck zu; zum Kuckuck nochmal)!: Ausruf des Unwillens. Man wünscht den Betreffenden zum Teufel. Seit dem 18. Jh.
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10. daß dich der Kuckuck!: Verwünschung. Hehlform für »daß dich der Teufel hole!«. Seit dem 18. Jh.
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11. in Kuckucks Namen!: Ausdruck des Unmuts, der Verzweiflung. Der Metapher »in Gottes Namen« nachgebildet. Seit dem 18. Jh.
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12. der Kuckuck fliegt ins Haus = der Gerichtsvollzieher schreitet zur Pfändung. ⇨ Kuckuck 2 und 3. 1920 ff.
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13. zum Kuckuck gehen = verlorengehen; verderben; zugrunde gehen. Parallel zu »zum ⇨ Teufel gehen«. Seit dem 18. Jh.
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14. jn zum Kuckuck jagen = jn verjagen, entlassen. Seit dem 19. Jh.
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15. der Kuckuck soll das holen (hol's der Kuckuck)!: Ausruf heftigen Unwillens. Seit dem 18. Jh.
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16. da ist der Kuckuck los = da herrscht Aufregung, Verwirrung; man setzt sich laut auseinander; es geht lebhaft her. Analog zu »da ist der ⇨ Teufel los«. 19. Jh.
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17. sich um etw den Kuckuck scheren (kümmern) =
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sich um etw überhaupt nicht kümmern; etw absichtlich nicht beachten. »Kuckuck« hat hier die Geltung einer verstärkten Verneinung. Vgl ⇨ Teufel 21. Seit dem 18. Jh.
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18. sich zum Kuckuck scheren = weggehen. Meist in der Befehlsform. Analog zu »sich zum ⇨ Teufel scheren«. 1800 ff.
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19. Kuckuck sein = betrunken sein. Lautmalend für das Geräusch des Aufstoßens und Erbrechens. 1950 ff, westd .
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20. zum Kuckuck sein = wegsein; verloren sein. Vgl ⇨ Kuckuck 13. Seit dem 18. Jh.
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21. das weiß der Kuckuck! = ich weiß es nicht. Hehlform für »⇨ Teufel 92«, unterstützt durch den einst volkstümlichen Aberglauben an prophetische Gaben des Kuckucks. 1700 ff.
Kuckuck m \
1. Orden, Dienstauszeichnung (abf ). Der Wappenadler wird geringschätzig als Kuckuck gedeutet. Seit dem 19. Jh.
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2. Pfändungssiegel des Gerichtsvollziehers; Amtssiegel; Gerichtsvollzieher. 1870 ff.
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3. Pfändung, Zwangsvollstreckung. 1900 ff.
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4. Teufel. Ein Hehlwort, weil nach abergläubischer Vorstellung der Teufel bei unumwundener Namensnennung sich sofort einstellt. An »teuflische List« erinnert das Schmarotzerverhalten des Kuckucks hinsichtlich der Brutpflege. Seit dem 16. Jh.
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5. von der Mutter untergeschobenes Kind eines außerehelichen Vaters. Dar Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester. 1900 ff.
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6. rasierter Kuckuck = Brathähnchen. 1965 ff.
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7. dankbar wie ein Kuckuck = sehr undankbar. Der vom fremden Vogel ausgebrütete Kuckuck vertreibt die kleinen Nestgenossen. Seit dem 19. Jh.
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8. pfui Kuckuck!: Ausruf des Widerwillens. Analog zu »pfui, Teufel!«. ⇨ Kuckuck 4. Seit dem 19. Jh.
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9. zum Kuckuck (zum Kuckuck zu; zum Kuckuck nochmal)!: Ausruf des Unwillens. Man wünscht den Betreffenden zum Teufel. Seit dem 18. Jh.
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10. daß dich der Kuckuck!: Verwünschung. Hehlform für »daß dich der Teufel hole!«. Seit dem 18. Jh.
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11. in Kuckucks Namen!: Ausdruck des Unmuts, der Verzweiflung. Der Metapher »in Gottes Namen« nachgebildet. Seit dem 18. Jh.
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12. der Kuckuck fliegt ins Haus = der Gerichtsvollzieher schreitet zur Pfändung. ⇨ Kuckuck 2 und 3. 1920 ff.
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13. zum Kuckuck gehen = verlorengehen; verderben; zugrunde gehen. Parallel zu »zum ⇨ Teufel gehen«. Seit dem 18. Jh.
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14. jn zum Kuckuck jagen = jn verjagen, entlassen. Seit dem 19. Jh.
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15. der Kuckuck soll das holen (hol's der Kuckuck)!: Ausruf heftigen Unwillens. Seit dem 18. Jh.
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16. da ist der Kuckuck los = da herrscht Aufregung, Verwirrung; man setzt sich laut auseinander; es geht lebhaft her. Analog zu »da ist der ⇨ Teufel los«. 19. Jh.
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17. sich um etw den Kuckuck scheren (kümmern) =
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sich um etw überhaupt nicht kümmern; etw absichtlich nicht beachten. »Kuckuck« hat hier die Geltung einer verstärkten Verneinung. Vgl ⇨ Teufel 21. Seit dem 18. Jh.
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18. sich zum Kuckuck scheren = weggehen. Meist in der Befehlsform. Analog zu »sich zum ⇨ Teufel scheren«. 1800 ff.
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19. Kuckuck sein = betrunken sein. Lautmalend für das Geräusch des Aufstoßens und Erbrechens. 1950 ff, westd .
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20. zum Kuckuck sein = wegsein; verloren sein. Vgl ⇨ Kuckuck 13. Seit dem 18. Jh.
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21. das weiß der Kuckuck! = ich weiß es nicht. Hehlform für »⇨ Teufel 92«, unterstützt durch den einst volkstümlichen Aberglauben an prophetische Gaben des Kuckucks. 1700 ff.