Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Krüppel
Krüppel m \
1. charakterlich minderwertiger Mensch. Er ist in charakterlicher Hinsicht mißgestaltet. 1900 ff.
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2. listiger, lebenserfahrener Mensch. Beim Erwerb der Lebenserfahrung muß man auch Schrunden und Wunden in Kauf nehmen. 1900 ff.
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3. Lebewesen (sehr abf ); Schimpfwort. 1900 ff.
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4. pl = mutwillige, übermütige, unartige Kinder. 1900 ff.
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5. geringwertige Spielkarte. Kartenspielerspr. 1920 ff.
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5 a. alter Krüppel = a) alter Mann. 1900 ff. – b) altes, abgenutztes Gerät. 1950 ff.
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5 b. geistiger Krüppel = Dummer. 1914 ff.
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6. seelischer Krüppel = a) Rohling. 1920 ff. – b) geschlechtlich abweisender Mensch. 1920 ff.
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7. anhalten wie ein Krüppel am Wege = inständig, immer von neuem bitten. Hergenommen vom anhaltenden Gabeheischen des verkrüppelten Bettlers. Seit dem 19. Jh.
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8. Krüppel im Kopf sein = dumm sein. Der Betreffende ist im Gehirn verstümmelt. 1900 ff.
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