Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kropf
Kropf m \
1. Hals, Kehle. Hergenommen von der Bezeichnung für den Vogelschlund. 1800 ff.
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2. lästiger, unsympathischer Mensch. Übertragen von der Schilddrüsenvergrößerung. 1900 ff.
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3. ungeratener Junge. Bezeichnet in Bayern auch das fehlerhafte kleine oder verkrüppelte organische Wesen schlechthin. 1900 ff.
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4. überflüssig (unnötig) wie ein Kropf = völlig überflüssig; völlig wertlos; gänzlich unerwünscht. Kropf = krankhafte Schwellung der Schilddrüse. Oberd seit dem 19. Jh.
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5. das hat einen Sinn wie ein Kropf = das hat überhaupt keinen Sinn, besitzt keinerlei Zweck. Seit dem 19. Jh.
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6. sich einen Kropf lachen = übermäßig lachen. Bei heftigem Lachen bläht man den Hals. Seit dem 19. Jh.
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7. den Kropf leeren = a) schimpfen, zetern. Kropf = Vogelschlund, Vormagen. 1800 ff. – b) ein Geständnis ablegen; Mittäter benennen; sich aussprechen; das Herz ausschütten. 1800 ff.
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