Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kren
Kren m \
1. Geldgeber; geldlich freigebiger Mensch. Fußt auf jidd »keren = Kapital«. Österr 1920 ff, rotw .
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2. dummer Mann; Mann, der leicht zu übertölpeln ist; Betrogener. Er ist so arglos, daß man ihm leicht sein Geld abgewinnen kann. Österr 1900 ff.
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3. Gefallsucht, Prahlerei. Versteht sich nach dem Folgenden. Bayr und österr , seit dem 19. Jh.
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4. sich einen Kren geben = stolz, dünkelhaft sein. Kren = Meerrettich. Hält man ihn sich unter die Nase, nimmt man die Nase hoch, weil er sehr scharf riecht. Daher analog zu »die Nase hoch tragen«. Bayr und Österr , 1800 ff.
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5. zu etw seinen Kren geben = zu etw (überflüssigerweise) seine Meinung äußern. Manche Leute mögen Meerrettich bei keinem Essen missen. Parallel zu »zu etw seinen Senf geben«. Österr 1900 ff.
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6. einen Kren haben = stolz, hochmütig sein. Kren 4. Bayr und österr , 1800 ff.
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7. in alles seinen Kren reiben = sich in alles ungebeten einmischen. Kren 5. 1900 ff, österr .
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8. einen Kren reißen = prahlen; sich aufspielen.
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Kren 4; reißen 5. Österr 1900 ff.
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