Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kräutchen
Kräutchen n \
1. mißratener Mensch. Parallel zu Pflänzchen. 1900 ff.
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2. Kräutchen auf jeder Suppe = Mensch, der sich überall einmischt oder für alle möglichen Aufgaben herangezogen wird. Ebenso wie man Petersilie o. ä. unterschiedslos zu jeder Suppe gibt. Österr 1900 ff.
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3. Kräutchen Rühr-mich-nicht-an = leicht reizbarer, verletzlicher, empfindsamer Mensch. Hergenommen vom volkstümlichen Namen des echten Springkrauts (bot »Impatiens noli tangere«), dessen Fruchtkapseln beim Nahen der Reife durch geringste Berührung aufspringen und die Samen herausschleudern. Seit dem 16. Jh., häufiger seit dem 19. Jh.
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