Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
kochen
kochen v \
1. intr = erregt, wütend sein (er kocht; es kocht in ihm). Beruht auf dem Vergleich des aufwallenden Zorns mit dem aufwallenden Wasser. Seit dem 18. Jh.
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2. tr = etw insgeheim vorbereiten. 1900 ff.
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3. tr = jn veralbern, necken. Entweder wird der Betreffende geneckt, bis er ins »Kochen« gerät, oder man hat auszugehen von der Gleichsetzung »erhitzen = aufstacheln = sticheln«. Österr 1940 ff.
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4. tr = jm im Kartenspiel das Geld abgewinnen. Man macht den Betreffenden langsam gar, d. h. »fertig«. Rotw 1900 ff.
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5. sich selbst etw kochen = Mißerfolg selber verschulden. 1950 ff.
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6. etw zum kochen bringen = leidenschaftliche Begeisterung entfachen. Man bringt die Leute in Wallung. 1920 ff.
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7. ins kochen geraten (kommen) = in Wut geraten. kochen 1. Seit dem 19. Jh.
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8. etw am kochen halten = etw nicht zur Ruhe kommen lassen; die Stimmung nicht abklingen lassen; die anstehende Entscheidung hinausschieben. 1960 ff.
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