Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Knüppel
Knüppel m \
1. roher Bursche; unfähiger Mensch. Meint eigentlich den derben Stock, zu dem der Rohling rasch greift; bezeichnet auch das plumpe Scheit Holz und also die Analogie zu »⇨ Klotz«. Die Unfähigkeit des groben Menschen erstreckt sich auf Gedulds- und Feinarbeit. Bayr 19. Jh.
\
2. Rekrut. In militärischem Sinne ist er noch »roh«, nämlich unkultiviert. BSD 1960 ff.
\
3. erigierter Penis. Ähnlich dem dicken Stock oder dem Klöppel. 1900 ff.
\
4. Pilotensteuer, Steuerstange, -hebel. Fußt auf dem Vergleich mit dem hölzernen Schlägel mit Stiel, wie er bei Tischlern, Bildhauern, Steinmetzen u.ä. üblich ist. Sold in beiden Weltkriegen bis heute.
\
5. Trommelschlegel, Jazzbesen; pl = Instrumente des Schlagzeugers. Knüppel = Trommelstock. Vgl engl »sticks«. Halbw 1955 ff.
\
6. Schreibzeug des Schülers. 1960 ff.
\
7. bei ihm ist der Knüppel an den Hund gebunden = er muß eingeschränkt leben, weil er kein Geld hat. Mancher Hofhund hat ein Stück Holz am Hals, das ihm beim Laufen an die Beine schlägt. 1900 ff.
————
8. auf dem Knüppel blasen = Flöte spielen. 1900 ff.
\
8 a. der Knüppel bleibt im Sack = strenge Maßnahmen sind nicht zu erwarten. ⇨ Knüppel 10 a. 1900 ff.
\
9. ich geh' am Knüppel!: Ausdruck des Erstaunens. Der Betreffende stützt sich auf den Stock, um vor Verwunderung nicht niederzustürzen. 1950 ff, schül .
\
10. einen Knüppel am Bein haben = in der Freiheit behindert sein; sich nach fremdem Willen richten müssen. Das Weidevieh hat einen Knüppel am Bein. Vgl ⇨ Klotz 16. 1800 ff.
\
10 a. den Knüppel aus dem Sack holen = energisch vorgehen; drohen. Seit dem 19. Jh.
\
11. da liegt der Knüppel beim Hunde = das ist das eigentliche Hindernis, die Hauptschwierigkeit. Dieser Knüppel ist dem Hund nicht angebunden, sondern liegt neben ihm, so daß er stets vor Augen hat, was er bei Ungehorsam zu erwarten hat. 1500 ff.
\
12. den Knüppel rühren = das Pilotensteuer vor- und rückwärts bewegen. Die Bewegung ähnelt dem Rühren in einem Topf. Fliegerspr. in beiden Weltkriegen.
\
13. einen flotten (unerhörten) Knüppel schlagen = ein vortrefflicher Schlagzeuger sein. ⇨ Knüppel 5. Halbw 1955 ff.
————
14. es schmeckt wie Knüppel auf dem Kopf = es schmeckt widerlich. Stockschläge auf den Kopf »schmecken« keinem. 1920 ff.
\
15. den Knüppel wärmen (heizen) = auf der Latrinenstange sitzen. »Knüppel« meint den »⇨ Donnerbalken«. Sold 1900 bis 1945.
\
16. jm einen Knüppel zwischen die Beine (ins Rad; in den Weg) werfen = jm ein Hindernis in den Weg legen; jm Schwierigkeiten bereiten; störend in ein Vorhaben eingreifen. Vgl franz »mettre des bâtons dans les roues à qn«. 1800 ff.
Knüppel m \
1. roher Bursche; unfähiger Mensch. Meint eigentlich den derben Stock, zu dem der Rohling rasch greift; bezeichnet auch das plumpe Scheit Holz und also die Analogie zu »⇨ Klotz«. Die Unfähigkeit des groben Menschen erstreckt sich auf Gedulds- und Feinarbeit. Bayr 19. Jh.
\
2. Rekrut. In militärischem Sinne ist er noch »roh«, nämlich unkultiviert. BSD 1960 ff.
\
3. erigierter Penis. Ähnlich dem dicken Stock oder dem Klöppel. 1900 ff.
\
4. Pilotensteuer, Steuerstange, -hebel. Fußt auf dem Vergleich mit dem hölzernen Schlägel mit Stiel, wie er bei Tischlern, Bildhauern, Steinmetzen u.ä. üblich ist. Sold in beiden Weltkriegen bis heute.
\
5. Trommelschlegel, Jazzbesen; pl = Instrumente des Schlagzeugers. Knüppel = Trommelstock. Vgl engl »sticks«. Halbw 1955 ff.
\
6. Schreibzeug des Schülers. 1960 ff.
\
7. bei ihm ist der Knüppel an den Hund gebunden = er muß eingeschränkt leben, weil er kein Geld hat. Mancher Hofhund hat ein Stück Holz am Hals, das ihm beim Laufen an die Beine schlägt. 1900 ff.
————
8. auf dem Knüppel blasen = Flöte spielen. 1900 ff.
\
8 a. der Knüppel bleibt im Sack = strenge Maßnahmen sind nicht zu erwarten. ⇨ Knüppel 10 a. 1900 ff.
\
9. ich geh' am Knüppel!: Ausdruck des Erstaunens. Der Betreffende stützt sich auf den Stock, um vor Verwunderung nicht niederzustürzen. 1950 ff, schül .
\
10. einen Knüppel am Bein haben = in der Freiheit behindert sein; sich nach fremdem Willen richten müssen. Das Weidevieh hat einen Knüppel am Bein. Vgl ⇨ Klotz 16. 1800 ff.
\
10 a. den Knüppel aus dem Sack holen = energisch vorgehen; drohen. Seit dem 19. Jh.
\
11. da liegt der Knüppel beim Hunde = das ist das eigentliche Hindernis, die Hauptschwierigkeit. Dieser Knüppel ist dem Hund nicht angebunden, sondern liegt neben ihm, so daß er stets vor Augen hat, was er bei Ungehorsam zu erwarten hat. 1500 ff.
\
12. den Knüppel rühren = das Pilotensteuer vor- und rückwärts bewegen. Die Bewegung ähnelt dem Rühren in einem Topf. Fliegerspr. in beiden Weltkriegen.
\
13. einen flotten (unerhörten) Knüppel schlagen = ein vortrefflicher Schlagzeuger sein. ⇨ Knüppel 5. Halbw 1955 ff.
————
14. es schmeckt wie Knüppel auf dem Kopf = es schmeckt widerlich. Stockschläge auf den Kopf »schmecken« keinem. 1920 ff.
\
15. den Knüppel wärmen (heizen) = auf der Latrinenstange sitzen. »Knüppel« meint den »⇨ Donnerbalken«. Sold 1900 bis 1945.
\
16. jm einen Knüppel zwischen die Beine (ins Rad; in den Weg) werfen = jm ein Hindernis in den Weg legen; jm Schwierigkeiten bereiten; störend in ein Vorhaben eingreifen. Vgl franz »mettre des bâtons dans les roues à qn«. 1800 ff.